Nach dem Krieg trat Michel 1918 seinen Dienst als Assistent am Institut für Mineralogie wieder an, wechselte aber im April
1919 als Assistent an die Mineralogisch - Petrographische Abteilung des Naturhistorischen Museums.
1921 wurde er Kustosadjunkt, 1922 Kustos und mit Jahresbeginn 1923 übernimmt er die Leitung der Abteilung, nachdem Hofrat
Koechlin in den Ruhestand versetzt worden war; kurz darauf wird er auch zum Direktor der Abteilung ernannt. Im gleichen Jahr
habilitierte er sich an der Universität Wien für die Fachgebiete Mineralogie und Geologie. 1928 folgte seine Habilitation
an der Technischen Hochschule in Wien für das Fachgebiet Mineralogie und Lagerstättenlehre.
Am 3. 2. 1933 wurde er zum Ersten Direktor des Naturhistorischen Museums bestellt. Diese Funktion füllte er bis zu seiner
Amtsenthebung am 14. 3. 1938 aus; er blieb aber weiterhin Abteilungsdirektor bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1952.
Michel war nicht nur ein hervorragender und vielseitiger Wissenschaftler sondern auch ein ausgezeichneter Praktiker und guter
Museumsmann. Neben seinen mineralogischen und lagerstättenkundlichen Arbeiten sind insbesondere seine praxisorientierten edelsteinkundlichen
Beiträge zu erwähnen. Er gründete auch die staatlich autorisierte Technische Untersuchungsanstalt für Edelsteine und war gerichtlich
beeideter Sachverständiger beim Handelsgericht Wien.
Besondere Verdienste erwarb er sich bei den kriegsbedingten Auslagerungen der Sammlungen des Naturhistorischen Museums und
der späteren Rückführung des Sammlungsgutes nach dem Krieg. Seiner Umsicht ist es vermutlich zu danken, daß die Bestände nur
geringen Schaden erleiden.
1947 wird Michel wieder Erster Direktor des Museums und behält diese Position bis 1951; ab 20. 1. 1949 ist er Generaldirektor
der Naturwissenschaftlichen Sammlungen in Wien. Er stirbt am 15. 10. 1965 in Wien (Nachruf).