Forschungs- und Sammlungsstrategie

Forschungsstrategie – 3. Zoologische Abteilung

Die Forschungsstätte Naturhistorisches Museum bezieht ihre Identität wesentlich durch die Sammlungen.
 
Die 3. Zoologische Abteilung umfasst Sammlungen aller Tierstämme. Durch gewachsene Sammlungs- und individuelle Forschungsschwerpunkte haben sich Hauptarbeitsgebiete herauskristallisiert. Die 3. Zoologische Abteilung forscht in erster Linie an wirbellosen Tieren. Die Expertise der Mitarbeiter*innen lässt ein breites Spektrum von Fragestellungen zu. Bevorzugt werden Stärken der persönlichen Expertise und der Sammlungsschwerpunkte ausgespielt.

Die Strategie der Abteilung zielt auf verstärkte Drittmittelforschung im Besonderen auf den Gebieten der Systematik, Phylogenie, Biodiversität, Zoogeografie und Ökologie.
 
Die Abteilung hat auch Kompetenz in der angewandten Forschung, z.B. im Naturschutz und im Monitoring von Parasiten und will diese weiter ausbauen. Auch spezifische Studien über die Datenqualität der Sammlungen sind verstärkt Ziel der Abteilung. Ergebnisse und Schlussfolgerungen werden in entsprechenden Fachzeitschriften publiziert. Kooperationen innerhalb des Museums, mit anderen wissenschaftlichen Institutionen und im Rahmen internationaler Programme werden forciert.

Sammlungsstrategien – 3. Zoologische Abteilung

Erhalt und Vermehrung der Sammlungen gehört zu den zentralen Aufgaben der Mitarbeiter*innen der Abteilung. Neben umfangreichen Trockensammlungen und Mikropräparaten kommt den Alkohol-Sammlungen wegen der Erhaltung der DNA besondere Bedeutung zu. Die Bestände datieren bis in das 18. Jahrhundert zurück, wurden und werden seither durch Aufsammlungen und Bearbeitungen bedeutender Forscher*innen immens erweitert. Sie rangieren unter den international wichtigsten.
 
Die Sammlungen stellen für die Forschung bedeutende Grundlagen dar und sind laut Gesetz auch Kulturgüter. Die Sammlungen müssen sachgemäß nach internationalen Standards aufbewahrt werden.

Die Objekte in den Sammlungen sind Informationsträger. Sie sind bedeutende Dokumente der Evolution und der Biodiversität und wichtige Grundlagen für die Forschung sowie Belege zur Nachvollziehbarkeit wissenschaftlicher Hypothesen. Überdies belegen sie auch die Wissenschaftsgeschichte. Die Sammlungen müssen als wichtiger Teil der nationalen und internationalen Forschungsstruktur erhalten und erschlossen werden.  Sammlungsobjekte werden auch in Ausstellungen und Präsentationen zur Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte genutzt. Sie tragen zum Verständnis der Evolution und der Vielfalt des Lebens bei und wecken den Forschergeist der Jugend.

Der Wert von Sammlungen erschließt sich durch deren Nutzung. Um Objekte als Informationsträger in Raum und Zeit zu erhalten und zu steigern, müssen Sammlungen dynamisch sein und ständig erneuert werden. Die Sammlungen werden durch Ankäufe, Schenkungen und Aufsammlungen vermehrt. Die Sinnhaftigkeit der Annahme von Sammlungen muss allerdings wissenschaftlich, konservatorisch sowie finanziell geprüft werden. Hinterlegung von wichtigem Belegmaterial (zB Typen) soll forciert, Übernahme von „Wald- und Wiesen-Sammlungen“ dagegen eingeschränkt werden.
Eigene Aufsammlungen werden in erster Linie im Rahmen von Forschungsschwerpunkten durchgeführt. Ein Kriterienkatalog zur Übernahme von Objekten/Sammlungen wurde erstellt.
Die Sammlungen sind fast zur Gänze akquiriert. Inventarisiert sind derzeit ca. 40%. Der Grad der Digitalisierung liegt erheblich darunter. Ziel ist es, dass alle Daten digital verfügbar sind.

Zahlreiche Wissenschafter*innen, die die Sammlungen nutzen, finanzieren ihre Aufenthalte durch nationale und internationale Programme. Besondere Bedeutung kommt derzeit dem EU-Programm CETAF/SYNTHESYS zu. Die Beteiligung an internationalen Programmen zur Nutzung der Sammlungen hat einen wichtigen Stellenwert.

Die Nutzung der Sammlungen liegt in der Verantwortung des Abteilungsleiters und der Kurator*innen. Entlehnungen werden nur unter bestimmten Entlehn-Auflagen zugelassen und wurden aufgrund diverser Risiken sehr eingeschränkt. Bearbeitungen vor Ort sind erwünscht. Es stehen Gästearbeitsplätze samt Lichtmikroskopen zur Verfügung. Destruktive Untersuchungsmethoden werden nur in gut begründeten Ausnahmen zugelassen. Entnahme bzw. Entlehnung für DNA- sowie für Isotopen-Untersuchungen unterliegen besonderen Nutzungs-Bedingungen.

 
  
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