Parasitische Lebensweise zählt zu den frühesten Erfindungen in der Evolution des Lebens: Schon die ersten Einzeller wurden vermutlich von anderen Einzellern bewohnt. Wo immer eine Lebensform entstanden ist, hat sich ein kleines Universum für Mitbewohner aufgetan. Parasiten sind vereinfacht ausgedrückt jene Organismen, die in, auf und von anderen leben. Das sind beispielsweise die Malaria-Erreger in roten Blutzellen, die Bandwürmer im Dünndarm, aber auch die blutsaugenden Zecken. Alle freilebenden Tiere und Pflanzen beherbergen Parasiten, und auch die Parasiten selbst sind häufig parasitiert. In der Natur sind diese Formen des Zusammenlebens wesentliche Faktoren der Ökosysteme, der Evolution, der Biodiversität. Parasiten machen mehr als die Hälfte aller Arten aus und tragen darüber hinaus als wichtige Selektionsfaktoren zur Artenvielfalt bei, indem sie verhindern, dass dominante Arten überhand nehmen.