Ansprechperson: Dr. Veronika Holzer
In Roseldorf auf dem Sandberg im niederösterreichischen Weinviertel erforscht die Prähistorische Abteilung unter der Leitung von Dr. Veronika Holzer seit 1995 eine Zentralsiedlung aus keltischer Zeit. Die Bedeutung Roseldorf/Sandbergs für die archäologische Forschung gründet vor allem auf mehreren Heiligtümern, an denen sich Reste sehr spezifischer Opfergaben erhalten haben. Die nie überbaute Siedlung, die ihre Blüte in der Mittellatènezeit erlebte, ist inzwischen namengebend für den Siedlungstyp „Roseldorf/Nĕmčice“.
Die Heiligtümer von Roseldorf/Sandberg belegten 2002 erstmals, dass es quadratische Grabenheiligtümer, die im westlichen Mitteleuropa gut belegt sind, auch im Osten des keltischen Siedlungsgebietes gab. Es konnten in Roseldorf/Sandberg bislang drei Tempelbezirke mit insgesamt zwei großen und fünf kleineren Kultstätten, sowie mindestens einer Opfergrube nachgewiesen werden. Zu den Besonderheiten Roseldorf/Sandbergs gehört, dass sich diese Kultstätten, die zeitgleich nebeneinander existierten, sowohl in der Bauart als auch in den Opfergaben voneinander unterscheiden. Dies legt den Schluss nahe, dass die Heiligtümer unterschiedlichen Göttern geweiht waren. Da sich über die keltische Religion aus Schriftquellen kaum Informationen gewinnen lassen und solche Beobachtungen weitgehend ungestörte und daher seltene Befunde voraussetzen, leisten die Ergebnisse aus Roseldorf/Sandberg einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der keltischen Glaubenswelt und ihrer Rituale.
Neben den Heiligtümern ist die Siedlung Roseldorf/Sandberg auch aufgrund ihrer Ausmaße und Struktur für die Forschung wichtig, denn diese Zentralsiedlung ist die bislang größte dieser Zeitstellung in Österreich und die einzige, die nicht überbaut wurde. Zeichen ihrer Bedeutung in keltischer Zeit ist der Fund der ältesten und reichsten Münzprägestätte Österreichs, die Roseldorf/Sandbergs prägenden Einfluss auf Wirtschaft und Handel über die Grenzen der Region hinaus eindrucksvoll belegt.
An den seit 2001 jährlich interdisziplinär durchgeführten Forschungen beteiligen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen der Archäologie, Anthropologie, Archäozoologie, Archäobotanik, Geologie und Chemie.
In Roseldorf auf dem Sandberg im niederösterreichischen Weinviertel erforscht die Prähistorische Abteilung unter der Leitung von Dr. Veronika Holzer seit 1995 eine Zentralsiedlung aus keltischer Zeit. Die Bedeutung Roseldorf/Sandbergs für die archäologische Forschung gründet vor allem auf mehreren Heiligtümern, an denen sich Reste sehr spezifischer Opfergaben erhalten haben. Die nie überbaute Siedlung, die ihre Blüte in der Mittellatènezeit erlebte, ist inzwischen namengebend für den Siedlungstyp „Roseldorf/Nĕmčice“.
Die Heiligtümer von Roseldorf/Sandberg belegten 2002 erstmals, dass es quadratische Grabenheiligtümer, die im westlichen Mitteleuropa gut belegt sind, auch im Osten des keltischen Siedlungsgebietes gab. Es konnten in Roseldorf/Sandberg bislang drei Tempelbezirke mit insgesamt zwei großen und fünf kleineren Kultstätten, sowie mindestens einer Opfergrube nachgewiesen werden. Zu den Besonderheiten Roseldorf/Sandbergs gehört, dass sich diese Kultstätten, die zeitgleich nebeneinander existierten, sowohl in der Bauart als auch in den Opfergaben voneinander unterscheiden. Dies legt den Schluss nahe, dass die Heiligtümer unterschiedlichen Göttern geweiht waren. Da sich über die keltische Religion aus Schriftquellen kaum Informationen gewinnen lassen und solche Beobachtungen weitgehend ungestörte und daher seltene Befunde voraussetzen, leisten die Ergebnisse aus Roseldorf/Sandberg einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der keltischen Glaubenswelt und ihrer Rituale.
Neben den Heiligtümern ist die Siedlung Roseldorf/Sandberg auch aufgrund ihrer Ausmaße und Struktur für die Forschung wichtig, denn diese Zentralsiedlung ist die bislang größte dieser Zeitstellung in Österreich und die einzige, die nicht überbaut wurde. Zeichen ihrer Bedeutung in keltischer Zeit ist der Fund der ältesten und reichsten Münzprägestätte Österreichs, die Roseldorf/Sandbergs prägenden Einfluss auf Wirtschaft und Handel über die Grenzen der Region hinaus eindrucksvoll belegt.
An den seit 2001 jährlich interdisziplinär durchgeführten Forschungen beteiligen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen der Archäologie, Anthropologie, Archäozoologie, Archäobotanik, Geologie und Chemie.