Welterbetag 2022 - Programm

Feiern, Ausprobieren und Kennenlernen des Welterbes für Jung und Alt am 2. Österreichischen Welterbetag am 18. April 2022 ab 14.00 im Strandbad Bad Goisern


Das Programm am Welterbetag, 18. April 2022 ab 14:00 Uhr

Welterbefest am Hallstätter See im Strandbad Bad Goisern. Stationen zu folgenden Themen:

Salz
Die Geschichte der Salzproduktion von den Anfängen in der Steinzeit bis heute: Testen Sie den Pickel der Bergleute der Bronzezeit und erfahren Sie, wie heute Salz produziert wird. Tauchen Sie mit VR Brille in die Welt der prähistorischen Bergleute ein oder erkunden Sie virtuell die archäologischen Ausgrabungsstätten.

Wasser
Jahrtausendelang waren die Traun und die Seen des Salzkammergutes der Hauptverkehrsweg des Salzes. Probieren Sie aus, wie sich ein Fellboot steuern lässt und drehen Sie eine Runde mit der Fuhr.
Auch heute noch sind Wasser und Salz eng verbunden: Mit Wasser wird das Salz aus dem Berg gelöst. Sehen Sie, wie heute Salz produziert wird.

Holz
7.000 Jahre Holz: Jahrtausendelang war Holz der wichtigste Rohstoff für die Salzproduktion. Informieren Sie sich über die vielfältige Nutzung des Holzes durch die Jahrtausende. Testen Sie die Beile der Bronzezeit oder arbeiten Sie wie die Holzknechte vor 100 Jahren mit der Zugsäge.

Kultur, Natur, Handwerk
Erleben Sie die kulturelle, handwerkliche und landschaftliche Vielfalt und Einzigartigkeit der Region. Museen, Schulen und Vereine präsentieren Ihnen die Vielfalt dieser faszinierenden Landschaft.

Ab 17:30 Uhr:
Festveranstaltung „25 Jahre Welterbe Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut“ der drei oberösterreichischen Welterbestätten (Strandbad Bad Goisern) .

Das Salzbergtal

Dieses Tal ist das Zentrum der ältesten Industrie- und Kulturlandschaft der Welt.
Seit der Steinzeit, seit 7.000 Jahren, wird hier Salz produziert – bis heute.
Die 7.000-jährige Tradition wird heute von der Salinen Austria AG fortgesetzt.

In diesem engen Tal wird das ostalpine Salzlager in Oberflächennähe gepresst. Deshalb sind die meisten archäologischen Fundstellen hier oben im Salzbergtal und nicht unten am See, wo der moderne Markt Hallstatt liegt.


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Erkundung des Salzbergtales mit Kugelpanoramen:

Die prähistorischen Bergwerke von Hallstatt – eine Zeitkapsel

Seit der Steinzeit wird in Hallstatt Salz produziert. Riesige untertägige Abbaukammern sind ab dem 13. Jhdt. v. Chr. nachgewiesen. Alles, was die Salzbergleute im Zuge ihrer Arbeit nicht mehr benötigten, blieb als Betriebsabfall im Bergwerk zurück. So haben sie Abermillionen abgebrannte Leuchtspäne genauso liegen gelassen, wie tausende gebrochene Werkzeugstiele, Transportsäcke aus ungegerbter Rinderhaut, abgetragene Schuhe, hunderte Stofffetzen, Seile aus Lindenbastfasern, die ältesten bekannten Rucksäcke Europas und vieles mehr.

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Da bei der Salzproduktion auch viel Salzstaub anfällt, welcher ebenfalls am Boden der Abbaukammern liegen blieb, ist durch die konservierende Wirkung des Salzes der gesamte Betriebsabfall bis heute perfekt konserviert.

In ganz Europa gibt es keinen anderen archäologischen Fundplatz, an dem mehr prähistorische Objekte aus organischen Rohmaterialien erhalten geblieben sind, wie in Hallstatt.

Durch die vielen Funde aus dem Bergwerk und die lange und intensive Forschungstätigkeit des NHM und seiner Forschungspartner kann inzwischen ein sehr detailliertes Bild der prähistorischen Arbeits- und Lebensverhältnisse rekonstruiert werden. Hallstatt ist damit ein Schlüsselfundort für die Erforschung und das Verständnis prähistorischer Gesellschaften. Viele Gegenstände, die vor 3.000 Jahren vermutlich in weiten Teilen Europas in Gebrauch waren, haben sich nur in den Tiefen das Salzberges erhalten.

So besondere Erhaltungsbedingungen, dass alles durch die Jahrtausende konserviert ist,  finden sich nur im Eis (Ötzi), in Mooren, in Wüsten und eben in Salzbergwerken. Weltweit sind nur vier prähistorische Salzbergwerke bekannt - Cherabad im Iran, Duzdagi in Azerbaijan, Hallein und eben Hallstatt in Österreich. Hallstatt ist von diesen vier besonderen Orten das älteste und auch größte Bergwerk und das einzige, welches immer noch in Betrieb ist.

Sogar die Exkremente der Bergleute sind bis heute perfekt erhalten geblieben. So gut, dass auch noch nach über 3.000 Jahren die DNA der Bergleute, ihrer Nahrungsmittel, aber auch ihrer Darmparasiten erforscht werden kann. Im Moment arbeiten wir gemeinsam mit dem EURAC Bozen und der Med Uni Wien an den ersten Analysen in diese Richtung.

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Die Bergwerke der Bronzezeit
 
Vor 3.200 Jahren werden in Hallstatt riesige Abbaukammern im Salzberg angelegt. Heute werden diese Bergbaue durch ein Netz an Forschungsstollen und Prospektionsbohrungen erforscht.
Die vielen Funde und die Forschungsstollen machen es möglich, sowohl die ursprüngliche Größe der Abbaukammern als auch einen arbeitsteiligen und hochspezialisierten Bergbau zu rekonstruieren.

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Die Hallstätter Bergleute der Bronzezeit erfinden für jeden Arbeitsschritt maßgeschneiderte, äußerst effiziente Geräte. Mit weltweit einzigartigen Tragsäcken aus ungegerbter Rinderhaut wurde das Salz vom Abbauort zum zentralen Förderschacht transportiert. Auf Stiele aus Buchen- oder Eichenholz wurde die Spitze aus Bronze aufgesetzt. Mit diesen Werkzeugen wurde vor 3.000 Jahren das Salz von den Wänden gebrochen.

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Den ältesten Arbeitsschutz, der in Europa bekannt ist, stellen die Handschutzleder aus dem bronzezeitlichen Bergwerk dar. Sie waren aus einem Leder- oder Fellstück und konnten in wenigen Sekunden gefertigt werden.
Auch andere Geräte und Gegenstände aus den über 3.000 Jahre alten bronzezeitlichen Fundschichten sind einmalig. In Hallstatt wurde das mit dem Bronzepickel gebrochene Salz mit speziellen Kratzen aus Holz gesammelt. Vergleichbare Werkzeuge gibt es an keiner anderen Stelle in Europa. Um die Pickelspitzen für den Salzabbau zu transportieren, haben die Hallstätter Bergleute aufwändige Holzeimer gefertigt. Diese waren lange in Benutzung und wurden mehrfach repariert, bevor sie endgültig im Bergwerk weggeworfen wurden.
Die tausenden Holzfunde im Bergwerk machen es möglich, dass mit Hilfe der Dendrochronologie die Bergbauphasen zum Teil auf das Jahr genau datiert werden können. Es ist erstaunlich, dass es mit den Bronzepickeln innerhalb weniger Jahrzehnte gelungen ist, die gewaltigen Abbaukammern zu erschaffen.

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Bergbau und Reichtum in der Hallstattzeit
 
Die Bergwerke der Hallstattzeit erreichten unvorstellbare Größen. Es können riesige horizontale Abbaukammern mit 300 Metern Länge, 10-30 Metern Breite und 20 Metern Höhe nachgewiesen werden. Damit entspricht diese Kammer der Höhe eines 7 stöckigen Hauses.

Alle waren in den Arbeitsablauf involviert. Kleinkinder, Kinder, Jugendliche, Männer und Frauen. Die Auswertung der Skelette aus dem Bestattungsplatz der hallstattzeitlichen Bergleute hat ergeben, dass eine alters- und geschlechtsspezifische Arbeitsteilung anzunehmen ist – entsprechend wurde das Lebensbild zum Bergbau der älteren Eisenzeit so gestaltet. Die Bergleute von Hallstatt wurden vor 2.800 Jahren durch das Salz zu einer der reichsten Gemeinschaften Europas.

Elfenbein, Bernstein, Glasperlen aus Slowenien und vieles andere mehr gelangte in das enge Salzbergtal. Auch ganz fein gewebte und aufwändig gefärbte Stoffe wurden von den Bergleuten von Hallstatt getragen.

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Die Gräber der Bergleute der Hallstattzeit

Der Bergmeister Johann Georg Ramsauer veranlasste 1846 die ersten archäologischen Ausgrabungen am Gräberfeld. Er und seine Nachfolger legten danach mehr und mehr Bestattungen frei und machten Hallstatt in der wissenschaftlichen Welt eindrucksvoll bekannt. Seit 1993 werden vom Naturhistorischen Museum Wien alljährlich Grabungen im Bereich des hallstattzeitlichen Friedhofs durchgeführt, sodass die Gesamtzahl der festgestellten Gräber derzeit etwa 1.500 beträgt.

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Die Belegungsdauer des prähistorischen Friedhofes umfasst den Zeitraum zwischen dem 8. und 4. vorchristlichen Jahrhundert. Nach der Bestattungsart können Brand- und Körpergräber unterschieden werden, wobei letztgenannte anteilsmäßig leicht überwiegen. Der Unterschied ergibt sich jedoch nicht aus einer zeitlichen Abfolge, sondern vielmehr aus dem sozialen Status der Verstorbenen. Wie die Grabinventare belegen, sind die Brandgräber durchwegs “reicher“ ausgestattet als die Körpergräber. Neben zahlreichen Keramikgefäßen und Eisengegenständen besticht das Gräberfeld insbesondere durch seine vielen Bronzeobjekte.

Über seltenere Funde, etwa aus Gold, Glas, Bernstein und Elfenbein, lassen sich, durch den Salzhandel entstandene, weitreichende Beziehungen nachweisen.

Auch in der aktuellen Grabungsstelle wurden zunächst neun ca. 2.500 Jahre alte Bestattungen aufgedeckt. Die Geschichte reicht hier jedoch noch tiefer bis in die späte Bronzezeit, vor gut 3.000 Jahren. Aus dieser Epoche konnte sich nämlich unter den Gräbern, luftdicht abgeschlossen im dicken Lehm, ein Holzblockbau erhalten, der aktuell ausgegraben wird. Dieser stellt einen wahren Glücksfall für die Forschung dar, da sich daran bislang einzigartige Konstruktionselemente erkennen lassen. Es konnten aus dem Inneren des Bauwerks auch großartige Artefakte geborgen werden, die unter gewöhnlichen Bedingungen unwiederbringlich verloren gegangen wären. Das gleiche gilt für tierische und pflanzliche Überreste, die Aufschlüsse über die Umweltbedingungen zu jener Zeit und den Verschüttungsprozess des Objekts liefern. Wofür der in den Boden eingelassene Holzbau gedient hat ist derzeit noch nicht geklärt, es kann jedoch von einer wirtschaftlichen Nutzung ausgegangen werden.

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Bilder:

oben:
Detailgetreue Aquarelle der ersten Befunde Ramsauers

links:
Der bronzezeitliche Holzblockbau (Blockbauumzeichnung Stand 2020)

Forschung um die prähistorischen Bergwerke
 
Die Forschungen rund um die prähistorischen Bergwerke zielen darauf ab, das gesamte System der Produktion des Salzes, des Transports desselben und die Versorgung der Bergbaugemeinschaft zu erfassen. Wir wollen verstehen, ab wann Menschen das erste Mal in der Steinzeit regelmäßig in Hallstatt waren, wann sie begannen intensiv in die Landschaft einzugreifen, Bäume zu fällen, Nutztiere zu halten und Bergbau zu betreiben. Wir erforschen mit unseren Forschungspartner die Entstehung und Veränderung dieser Industrie- und Kulturlandschaft rund um den Hallstätter Salzberg von den Anfängen bis heute. Das Ziel ist es die Wechselwirkungen zwischen den Menschen und ihrer Umwelt in dieser alpinen Region so detailliert wie möglich über die letzten Jahrtausende beschreiben zu können.

Die archäologischen Funde decken aber nur einen Teil der letzten Jahrtausende ab. So finden sich zwar immer wieder Steinbeile und andere Gegenstände aus der Steinzeit in Hallstatt, was aber in diesen ersten ca. 3.000 Jahren der Salzproduktion wirklich in los war, wissen wir noch nicht.

Auch für den Zeitraum nach dem Abzug der Römer um 480 n. Chr. bis zu den ersten Urkunden über den Bergbau um 1.300 fehlen die archäologischen Spuren fast vollständig. Um diese Lücken in der 7.000-jährigen Salzgeschichte zu schließen greifen wir seit einigen Jahren sehr erfolgreich auf Umweltarchive zurück. Moore und Seeablagerungen sind solche Archive. In ihnen sind unter günstigen Umständen viel Informationen der letzten Jahrtausende nach der Eiszeit gespeichert. Blütenstaub und Insektenteile können sich in Sedimentarchiven ebenso erhalten, wie Schwermetallkonzentrationen und DNA Spuren von Lebewesen, welche rund um die Seen gelebt haben.

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Die ersten Proben aus Mooren im Salzbergtal sind bereits ausgewertet und sind in der Lage, die Vegetationsgeschichte von Hallstatt zu rekonstruieren. Es zeigt sich, dass bereits vor über 3.000 Jahren äußerst intensiv in die Landschaft eingegriffen wurde und die Salzproduktion demnach bereits ein gewaltiges Ausmaß angenommen hatte. Die Daten zeigen aber auch, dass es in den letzten 6.000 Jahren nie zu einer Übernutzung der Wälder gekommen ist.

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Offensichtlich waren über viele Generationen sehr verständige Forstmeister oder Forstmeisterinnen am Werk, die genau abschätzen konnten, was die die Grenzen der Wälder rund um den See sind. Aus demselben Moor konnten in Schichten, welche vor mehr als 3.000 Jahren abgelagert wurden, Schwermetallkonzentrationen nachgewiesen werden, die wir mit Bronzegießereien am Salzberg in Verbindung bringen. Wir glauben, dass das regelmäßige Einschmelzen der abgenutzten Bronzepickel und neu Gießen der Pickel zu dieser Anreicherung von Blei im Boden führte.


Durch die Ablagerungen am Boden des Hallstätter Sees kann nicht nur die Vegetationsgeschichte der letzten Jahrtausende rekonstruiert werden, sondern sie bieten auch eine wertvolle Quelle um Umweltereignisse, wie Hochwässer, Rutschungen, Erdbeben  und andere Katastrophen zu erforschen. Die ersten Arbeiten zu den Seeablagerungen sind bereits abgeschlossen, die nächste Bohrkampagne am Hallstätter See ist im Gange, um noch tiefer in die Sedimentschichten vorzudringen und damit noch ältere Ablagerungen aus der Steinzeit zu erreichen. (Stand April 2021)


Experimentelle Archäologie

Eine der grundlegenden Arbeitstechniken der archäologischen Forschung ist der Vergleich. Findet man am Ausgrabungsort z. B. bestimmte Keramikscherben, sucht man in der Fachliteratur vergleichbare Stücke von anderen archäologischen Fundorten und kann dadurch Informationen über die Verbreitung dieser Keramik, eventuell über ihre Verwendung und ihre Herstellungstechnik erlangen. Für Hallstatt ist diese Vorgansweise oft nicht möglich, weil es zu vielen Stücken aus dem Bergwerk keine Vergleichsfunde gibt – die Stücke haben sich nur im Salz erhalten und an keiner anderen Stelle in Europa.
Um dennoch mehr über diese singulären Funde aussagen zu können, wurde bereits in den 1960er Jahren mit dem Nachbauen und Testen der Bergwerksfunde begonnen. In der Zwischenzeit sind viele der Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände der prähistorischen Hallstätter Bergleute nachgebaut und getestet worden – oft mit sehr erstaunlichem Ergebnis. So konnte etwa gezeigt werden, dass die dicken Seile aus Lindenbaststreifen im bronzezeitlichen Betrieb viele hundert Kilogramm tragen konnten.



Für die Nachbauten der Hallstätter Funde wird eng mit dem Netzwerk „Historische Holzverwendung“ zusammen gearbeitet.


Vermittlung des Welterbes unter Tage

Das Naturhistorische Museum Wien hat sich gemeinsam mit den Salzwelten Hallstatt der Vermittlung des fast „unsichtbaren Welterbes“ verschrieben. Der Fokus der Vermittlung liegt am Bestattungsplatz der prähistorischen Bergleute, der heute nicht als solcher erkennbar ist und nur eine unscheinbare Wiese ist, und an den prähistorischen Bergwerken. Diese liegen unsichtbar in über 100 Metern Tiefe und sind nur in manchen Bereichen im Rahmen von Sonderführungen in Kleingruppen zugänglich.
 
Um diesen äußerst wichtigen Teil des Welterbes dennoch für Interessierte „begehbar“ und „erlebbar“ zu machen, arbeiten die Salzwelten Hallstatt und das NHM Wien seit Jahren an Hallstatt digital.
 
 
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Als erster Schritt konnte als Höhepunkt der Salzweltenführung vor einigen Jahren das „Bronzezeit Kino“ realisiert werden.
Es vermittelt sowohl die Forschung des NHM Wien und seiner Partnerinstitutionen als auch das Leben und Arbeiten vor über 3.000 Jahren im Hallstätter Salzberg.

Im Rahmen des "Hallstatt digital"-Projektes konnte gemeinsam mit dem Interreg-Projekt VirtualArch am Hallstätter Salzberg ein eigener Virtual-Reality-Raum eingerichtet werden, in dem es möglich ist, in die faszinierenden Arbeitsabläufe in den über 3.000 Jahre alten Abbaukammern einzutauchen und die beinahe unvorstellbare Größe des prähistorischen Bergbaus zu erleben.


Es wird auch daran gearbeitet, den Bergbau virtuell befahrbar zu machen.

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Auch im NHM Wien-Onlineprogramm während der Covid-19-bedingten Lockdowns - #NHMWienFromHome sowie Science Talks - und in der Citizen Science-Schiene darf Hallstatt nicht fehlen:


Die Arbeiten im und rund um das Bergwerk werden regelmäßig von einem Blog begleitet!

An der Vermittlung des Welterbes Hallstatt arbeiten viele Institutionen und Personen mit. So bietet das Welterbe Museum Hallstatt einen umfangreichen Überblick über die Welterberegion – von der Geologie bis zur jüngsten Tourismusgeschichte. Die Welterbe Neue Mittelschule Bad Goisern hat „die Welt entdecken“ und das „Erbe bewahren“ im Leitbild.

Welterbe im Untergrund – erhalten und schützen
 
Ein großer Teil des Welterbes im Salzbergtal liegt mehr als 100 Meter im Untergrund und ist daher für einen Großteil der Besucher Hallstatt und auch für Entscheidungsträger unsichtbar.
Um den untertägigen Teil des Welterbes bekannter, sichtbar und erlebbar zu machen und dadurch besser schützen und erhalten zu können, arbeiten wir seit Jahren am Projekt Hallstatt digital.
 
Im Interreg Projekt VirtualArch haben wir gemeinsam mit Partnern aus 8 Ländern unterschiedliche technische Möglichkeiten der Visualisierung verborgener Kulturgüter erarbeitet und auch schon umgesetzt.

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Viele Archivalien zur Hallstätter Salzproduktion der letzten Jahrhunderte befinden sich in Archiven in Linz (OÖ Landesmuseum und Landesarchiv OÖ) oder im Welterbemuseum Hallstatt und werden dort für die Zukunft aufbewahrt. Viele dieser Dokumenten und historischen Karten zeigen eindrücklich, wie vernetzt und alles umfassend die mittelalterliche und neuzeitliche Salzerzeugung war – bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts.
 
Fast 100 prähistorische Fundstellen sind bisher im Hallstätter Salzberg bekannt. Sie wurden alle durch die Bergbautätigkeit der letzten Jahrhunderte entdeckt. Viele davon befinden sich in Bereichen des Berges, die vom aktiven Bergbau nicht mehr genutzt werden. Die Stollen, welche zu den urgeschichtlichen Abbauorten führen, laufen Gefahr ohne regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen in absehbarer Zeit nicht mehr befahrbar sein, oder sind es bereits zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr.

Bis 2026 ist das Welterbe im Dunkeln wieder gefahrlos zugänglich, wissenschaftliche Forschung im ältesten Salzbergwerk der Welt weiterhin möglich und das Welterbe gerettet und für kommende Generationen gesichert.
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