Wissenschaftliches Symposium: Lobau soll leben

20. April 2022
Am 27. und 28. April 2022 findet das Symposium „Lobau soll leben: Wasser für die Au – Erkenntnisse und Perspektiven der Wissenschaft“ im Naturhistorischen Museum statt. Das Symposium thematisiert die Lobau als eines der letzten großen zusammenhängenden Augebiete Mitteleuropas sowie ihre ökologische Bedeutung, die Bemühungen zum Erhalt ihrer Biodiversität und die aktuelle Forschungslage dazu.
Das zweitägige wissenschaftliche Symposium ist eine gemeinsame Veranstaltung der Flora Austria – Verein zur Erforschung der Flora Österreichs, des Forums Wissenschaft & Umwelt, der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Donauforschung (IAD), des Lobaumuseums – Verein für Umweltgeschichte, des Naturhistorischen Museums Wien, des Österreichischen Komitees Donauforschung (ÖK-IAD) und der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft Österreichs. Vortragende aus Österreich und anderen europäischen Ländern werden in diesem wissenschaftlichen Symposium über aktuelle Daten und Erkenntnisse zur Situation der Lobau berichten. Die verschiedenen Aspekte von Biologie, Ökologie und Hydrologie, aber auch Management und Besucherlenkung sollen thematisiert werden. Ziel ist auch das Aufzeigen möglicher Wege, die aus der derzeitigen Krisensituation herausführen könnten. Denn die Forschung hat seit Jahren Lösungsmöglichkeiten parat, die darlegen, dass es trotz aktueller Landnutzungskonflikte und einer unzureichenden Wasserversorgung Managementoptionen gibt, die die Lobau am Leben erhalten können.

Seit 1905 blickt Wien mit Stolz auf seinen damals zum Wohle der Bevölkerung deklarierten Wald- und Wiesengürtel. Ein wichtiger Teil dieses Gürtels ist die Lobau – eine ehemalige Auenlandschaft, die zu Wien gehört wie der Stephansdom. Als eines der letzten großen zusammenhängenden Augebiete Mitteleuropas und als Biodiversitätshotspot von europäischer Bedeutung, wurde die Lobau 1996 Teil des Nationalparks Donauauen. Es handelt sich um eines der weltweit wenigen Nationalparkgebiete innerhalb der Grenzen einer Großstadt. Schutz und Erhaltung dieses Schatzes sind insbesondere in Zeiten der drohenden Klimakatastrophe und des erschreckenden Verlustes an Biodiversität von besonderer nationaler und internationaler Bedeutung. Andererseits kollidieren Naturschutzinteressen mit Bedürfnissen der Millionenstadt Wien und mit den intensiv bewirtschaften Agrarflächen im Umland.

„Die Lobau ist von besonderem ökologischem Wert. Sie zeichnet sich vor allem durch eine außergewöhnliche Biodiversität aus und ist insbesondere durch ausgedehnte Wasserlebensräume und deren Randbereiche charakterisiert. Allerdings ist dieses Naturjuwel durch verschiedene Einflüsse – allen voran anhaltender Wassermangel - höchst gefährdet“, so NHM Wien-Generaldirektorin Dr. Katrin Vohland.
Der ökologische Wert ist rasant im Schwinden. Es braucht dringend Notmaßnahmen, um zu retten, was noch zu retten ist und vielleicht sogar Verlorenes zurückzubringen. Die Au mit mehr Wasser zu versorgen, ist dringend notwendig.

Das wissenschaftliche Symposium soll die Umweltgeschichte, die gegenwärtige Umweltsituation und zukünftige Bestrebungen zum Erhalt des Schutzgebietes diskutieren sowie Defizite und Chancen aufzeigen. Am Abend des ersten Tages wird im Vortragssaal des NHM Wien der Themenkreis zur Lobau in einem öffentlichen Vortrag von Prof. Bernd Lötsch präsentiert.
 
Die Veranstaltung sieht sich in der Nachfolge des vor 50 Jahren aus einer vergleichbaren Motivation heraus entstandenen Symposiums „Lobau soll sterben“, das Anfang 1973 im Auditorium Maximum der Universität Wien stattgefunden hat.
 
 
Symposium:
„Lobau soll leben: Wasser für die Au – Erkenntnisse und Perspektiven der Wissenschaft“


Datum:
27. April 2022, 14:00 – 20:00 Uhr
28. April 2022, 09:30 – 18:30 Uhr

Ort:
Naturhistorisches Museum Wien, Vortragssaal

Anmeldung zum Symposium unter:
info.zoobot@univie.ac.at
 
 
Links zur Veranstaltung und detailliertes Programm:
https://www.nhm-wien.ac.at/veranstaltungsprogramm/lobau_soll_leben_
https://www.nhm-wien.ac.at/veranstaltungsprogramm/lobau_soll_leben__1
Programm
 
(c) Kurt Kracher
(c) Kurt Kracher
(c) Kurt Kracher
  
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