Ute Rakob: Altare degli Animali – Tierlaute aus dem Nebel
03. April 2014
(10.4.- 25.8. 2014, Saal 35)
"Jedes Wesen ist besser lebendig als tot, Menschen, Elche oder Pinienbäume, und wenn einer das verstanden hat, wird er ihr Leben erhalten und nicht vernichten." Henry David Thoreau (Walden oder Leben in den Wäldern)
"Jedes Wesen ist besser lebendig als tot, Menschen, Elche oder Pinienbäume, und wenn einer das verstanden hat, wird er ihr Leben erhalten und nicht vernichten." Henry David Thoreau (Walden oder Leben in den Wäldern)
Auf drei alten Steinplatten eines toskanischen Küchenkamins entdeckte die in Bünde (Westfalen; Deutschland) geborene Künstlerin Ute Rakob auffällige Spuren von Feuer, Fett und Rauch. Einen Sommer lang saß sie davor und übersetzte Farbflecken und Spuren malerisch auf drei grundierte Holzplatten. Im Triptychon „Altare degli Animali“ tauchen wie aus dem Nebel, Rauch, Dunkel oder Traum tierähnliche Formen auf – wer suchen will, der findet Vögel, Füchse, Hirsche, Lämmer, Fische, Echsen und Insekten. Ein Hirsch wandert am rechten Flügel wie in Höhlenmalereien schräg ins Geschehen.
2012 wurde die Arbeit mit einer Predella (einem Sockel) für das Triptychon fertiggestellt: erdfarbene Farbschichten werden mit einem Video kombiniert. Ähnlich einem Fries ziehen zwölf Tierschädelskelette, fotografiert in der Kleintiersammlung des Naturhistorischen Museums in Wien, in langsam laufender Endlos-Wiederholung projiziert, vorüber. Diese Verbindung von Malerei und laufendem Bild ist in der von Ute Rakob erdachten Variation, die Skulpturales zu Ephemerem wandelt, einmalig. Die Blöße der Schädelknochen mischt sich mildernd zu einer Art Farbrauch und schemenhafter Erscheinung. Obwohl virtuell, wirkt es wie Trompe-l’œil Malerei in Bewegung.