EINLADUNG ZUR PRESSEFAHRT NACH HALLSTATT

09. Oktober 2017
Ein internationales Forscherteam wird den Boden des Hallstätter Sees auf der Suche nach Extremereignissen hochauflösend vermessen. Pressefahrt Wien-Hallstatt und retour am 23.10. ab 08.30 Uhr.
Ein internationales Forscherteam wird den Boden des Hallstätter Sees auf der Suche nach Extremereignissen hochauflösend vermessen.
 
Pressefahrt Wien-Hallstatt und retour am 23.10. ab 08.30 Uhr.
 
Die Forscher hoffen, in über 100 m Wassertiefe Hinweise auf jahrhunderte- und jahrtausendalte Extremereignisse aufzuspüren. Die Untersuchungen, die von 20. bis 24. Oktober 2017 durchgeführt werden, sollen dabei helfen, die Auswirkung dieser Ereignisse auf den Menschen im Alpenraum besser zu verstehen. Getragen wird das Projekt durch das Naturhistorische Museum Wien, die Österreichische Akademie der Wissenschaften, die Universität Bern und die Universität Innsbruck.
 
Projektziele
Ziel der hochauflösenden Vermessung des Hallstätter Sees ist es, Hinweise auf extreme Naturereignisse, wie Felsstürze, Massenbewegungen oder auch Erdbeben aufzudecken. Die Untersuchungen finden im Rahmen des Facealps-Projekts statt, das sich mit der Entwicklung der Mensch-Umweltbeziehung über die letzten Jahrtausende befasst. Die Untersuchungen sind Teil der ersten Projektphase, in der unter anderem ein Register extremer Naturereignisse im Umfeld des Hallstätter Sees aufgebaut wird. Der See und sein Umfeld stellen ein ideales Untersuchungsgebiet dar. Sie liegen im Herzen einer der ältesten Wirtschaftslandschaften der Welt. Spätestens seit der Bronzezeit wurde im Hallstätter Salzberg Salz abgebaut.
 
Was wird gemessen und wie?
Untersucht wird die Oberfläche des Seebodens. In bis zu 100 m Wassertiefe werden kleinste Höhenunterschiede in dessen Relief gemessen. Denn hier verbergen sich zahlreiche Hinweise auf große und kleine Naturereignisse. Um diese lesen zu können, wird aus den Messwerten ein digitales Geländemodell des Seebodens abgeleitet. Die Messung selbst erfolgt mit Hilfe eines hochpräzisen Multibeam-Echolots (Fächerecholot). Dieses ist an einem Boot befestigt, das den See streifenweise abfährt.
 
Den Seeboden lesen
Die Schlammschichten am Grund des Hallstätter Sees sind ein wertvolles Umweltarchiv. Es sind nicht nur reiche Informationen über vergangene Umweltbedingungen in diese Schichten eingelagert, wie z.B. Blütenstaub oder Insektenreste. Auch die Form der Schichten bzw. das Relief der Oberfläche birgt eine Fülle an Informationen. So macht ein hochauflösendes Höhenmodell z.B. Felsbrocken, Schuttströme und Abrisskanten sichtbar, die Hinweise auf vergangene Felsstürze, Massenbewegungen, Hochwassereignisse, oder Erdbeben geben können.
 
Facealps
Das Facealps-Projekt zielt darauf ab, die komplexe Interaktion zwischen dem Menschen und seiner Umwelt in einer der ältesten Kultur- und Industrielandschaften der Welt über die letzten Jahrtausende zu erfassen und zu rekonstruieren. Hierdurch erhoffen sich die Forscher auch tiefere Einblicke das Zusammenspiel von Mensch und Natur sowie die Auswirkung von natürlichen Extremereignissen im alpinen Raum generell. Das Facealps-Projekt wird von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gefördert und am Naturhistorischen Museum Wien durchgeführt.
 
Ein besonderer Dank gilt den Österreichischen Bundesforsten, dem Reinhaltungsverband Hallstatt, der Gemeinde Hallstatt, der Salinen Austria AG und der Salzwelten GmbH für die Unterstützung des Projekts. Das Facealps-Projekt wird durch die Österreichische Akademie der Wissenschaften gefördert.
 
Ablauf:
08:30 Uhr: Abfahrt in Wien
12:00 Uhr: Ankunft in Hallstatt, Pressegespräch und Mittagessen
13:30 Uhr: Bootsfahrt auf dem See: Einer der Vermesser erklärt live die Vermessungsdaten des Seebodens.
16.00 Uhr: Rückfahrt nach Wien
19:30 Uhr: Ankunft in Wien
 
Um verbindliche Anmeldung wird gebeten (verena.randolf@nhm-wien.ac.at). Die Anzahl der TeilnehmerInnen ist begrenzt.
  
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