GANYMED BRIDGE. Die neue Inszenierung von Jacqueline Kornmüller

14. März 2023
Erstmals im Kunsthistorischen Museum Wien und im Naturhistorischen Museum Wien.
Premiere am 5. Mai 2023. Mai bis Oktober 2023.

GANYMED kehrt im Mai 2023 zurück. GANYMED BRIDGE heißt die neue Inszenierung von Regisseurin Jacqueline Kornmüller, mit der das Erfolgsprojekt erstmals den Brückenschlag zwischen Kultur und Natur wagt und das Kunsthistorische Museum mit dem Naturhistorischen Museum verbindet. Von Mai bis Oktober 2023 erfüllt das GANYMED-Ensemble die Zwillingsbauten am Maria-Theresien-Platz mit neuem Leben, neuen Formen und neuen Geschichten, die sich an der Schnittstelle zwischen Kunst und Natur ergeben.
 
GANYMED findet bereits zum achten Mal im Kunsthistorischen Museum und zum allerersten Mal im Naturhistorischen Museum statt. Unter der Leitung von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf wurden Autor*innen, Komponist*innen und Performer*innen eingeladen, Auftragswerke über Objekte der zoologischen Schausäle sowie über Meisterwerke der Gemäldegalerie zu entwickeln.
 
Premiere ist am 5. Mai 2023, die Tickets sind im Online-Vorverkauf sowie an den Museumskassen vor dem Kunsthistorischen Museum erhältlich.
 
Inspiriert wurde GANYMED BRIDGE von den Texten der amerikanischen Biologin und Philosophin Donna Haraway. „Der Mensch muss lernen, weniger tödlich zu sein, und sich entlang erfinderischer Verbindungslinien verwandt machen.“ Eine solche Verbindungslinie ist der Brückenschlag zwischen Kultur und Natur, um zu sehen, was diese untereinander und miteinander bewirken.

Internationale Autor*innen, die in ihrem Schaffen bereits am Übergang zwischen Kunst und Natur gearbeitet haben, wurden für GANYMED BRIDGE eingeladen, Texte zu schreiben. Unter ihnen die belgische Schriftstellerin Amélie Nothomb, die russische Performerin und Schriftstellerin Liliya Burdinskaya, die japanisch-österreichische Autorin Milena Michiko Flašar sowie die österreichischen Autor*innen Teresa Präauer, Martin Pollack und Franz Schuh.
 
Mit dabei sind auch diesmal zahlreiche musikalische Szenen: Das Publikum erwartet Musik von Johanna Doderer, Martin Eberle, Lukas Lauermann, Martin Ptak, Peter Rom, Emily Stewart, Andras Dés, Mona Matbou Riahi und Mahan Mirarab. Auch die Strottern und die Gruppe Federspiel sind wieder Teil des GANYMED-Ensembles.
 
www.ganymedbridge.at

 
DIE SZENEN IM KUNSTHISTORISCHEN MUSEUM

Der Rausch
Johanna Doderer und Shadab Shayegan
über Theseus besiegt den Kentaur von Antonio Canova
Es spielen Judith Fliedl und Evgeny Artemenkov
 
Der Krieg, der zwischen Natur und Kultur tobt, könnte nicht krasser dargestellt werden als in dem Werk Theseus besiegt den Kentaur. Die österreichische Komponistin Johanna Doderer und die iranische Animationskünstlerin Shadab Shayegan erzählen von der Kultur der Diktatur und überschreiben so den männlichen Mythos von Gewalt und Dominanz.
 
Einen Namen haben
Milena Michiko Flašar
über Jagdhund mit Blumen und Früchten von Jan Fyt
Es spielt Mara Romei
 
„Die Menschen sind weg, sie haben eilig ihre Sachen gepackt und sind davongefahren.“ Die japanisch-österreichische Autorin Milena Michiko Flašar stellt sich eine vom Menschen verlassene Welt vor, zurückgeblieben sind nur die Hunde, die in der Eile nicht mitgenommen worden sind. Die Erde scheint ein unbewohnbarer Ort geworden zu sein, eine Welt ohne Feuer, ohne Licht und ohne Namen.

Unter Geiern
Die Strottern
über Südamerikanischer Königsgeier von Jan Weenix
Es spielen Klemens Lendl und David Müller
 
Unter den Geiern ist der Südamerikanische Königsgeier etwas Besonderes. Er verdankt seinen Namen dem Umstand, dass er beim Fraß von Aas über die anderen Vögel dominiert. Bei den Strottern war das Meisterwerk von Jan Weenix jedenfalls Liebe auf den ersten Blick. Aas, Fraß, Kunst, Genuss und grenzenlose Überdrüssigkeit, darum dreht und ringelt sich ihr Spiel im Anblick des Geiers mit seinem Opfer: einem toten Hahn.

In der Falle
Franz Schuh
über Die Vogelfalle von Pieter Bruegel d. Ä.
Es spielen Katrin Grumeth und David Oberkogler
 
„Auf den ersten Blick ist Bruegels Bild – gleichgültig seiner Größe – eines meiner Lieblingsbildchen“, schreibt Franz Schuh. Und entdeckt in dieser Idylle den Menschen als Fallensteller, als liebliche Bestie: „Der Tierschutz von heute ändert nichts an der Präzision und der Schärfe des Bildes von damals.“

Durst
Amélie Nothomb
über Ecce Homo von Tizian
Es spielt Raphael von Bargen
 
Die belgische Bestsellerautorin Amélie Nothomb lässt Jesus Christus persönlich zu Wort kommen und ihn über die Natur des Menschen und eines seiner Lieblingsthemen – den Körper – reflektieren: „In den dreiunddreißig Jahren meines Lebens konnte ich feststellen, dass der größte Erfolg meines Vaters die Verkörperung ist. Dass eine körperlose Macht auf die Idee kam, einen Körper zu erschaffen, ist und bleibt ein großartiger Geniestreich.“

Concerning das Einhorn
Teresa Präauer
über Hl. Justina von Alessandro Bonvicino
Es spielt Grischka Voss
 
Teresa Präauers Einhorn muss sich auf dem Markt platzieren, um sich in der Gesellschaft seinen unique selling point zu schaffen. „Im Wesentlichen handelt es sich um Fan-Artikel aus dem Themenbereich Einhorn. Anhänger für Schulrucksäcke. Stofftiere. Gedrehte Zuckerstangen und Knetmasse. Pixie-Sticks. Energydrinks. Aufblasbare Einhörner für den Pool. Tja. Ja, läuft. Auch in Krisenzeiten. Die Menschen wollen immer feiern. Je mehr Krise, desto mehr Party.“

Den Bogen spannen
Tony Rey Garcia
über Der Kentaur Chiron und Achill von Giuseppe Maria Crespi,
gen. Lo Spagnuolo
Es spielen Martin Eberle, Tony Rey Garcia, Peter Rom
 
Der Kentaur Chiron ein sagenumwobener Lehrmeister der Antike führt Achill in die Kunst des Bogenschießens ein. Nicht der Mensch formt die Natur, die Natur formt den Menschen. Der kubanische Kung-Fu-Meister Tony Rey Garcia zeigt uns, welches Risiko wir eingehen, wenn wir den Bogen spannen:
Der Pfeil, den wir abschießen, findet sein Ziel in uns selbst.


ZWISCHEN DEN MUSEEN

The Bridge
Georg Schrattenholzer und Martin Ptak
 
Die Idee, eine Brücke zwischen den beiden Museen zu bauen, verfolgen Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf schon seit ein paar Jahren. Doch bevor das passieren kann, durchmessen Martin Ptak und Georg Schrattenholzer die 155 Meter Distanz mit zwei Alphörnern. Call and Answer, Ruf und Antwort. Ein musikalischer Chat der Sonderklasse.


DIE SZENEN IM NATURHISTORISCHEN MUSEUM

Die ersten Tage der Menschheit
Federspiel
über den Dinosaurier Allosaurus fragilis
 
Wenn man den Saal der Saurier im Naturhistorischen Museum betritt, wird man in die Zeit vor dem Menschen versetzt. Unweigerlich drängt sich die Frage auf, wie sich die Welt mit dem Menschen verändert hat und ob es auch eine Zeit nach dem Menschen geben wird? Die Gruppe Federspiel begibt sich auf Spurensuche.

Personal Growth
András Dés
Über den Gorilla Gorilla gorilla
 
Schon seit einiger Zeit treibt sich der erfinderische ungarische Komponist und Schlagzeuger András Dés bei den Primaten herum und erforscht, was uns eigentlich vom Affen unterscheidet. Die Trennungslinie wird immer brüchiger und zum Vorschein kommt eine performative Selbstbeschreibung, die wir mit Staunen und Zittern betrachten.

Gespräch mit meinem Marder
Martin Pollack
über den Steinmarder Martes foina
Es spielt Christian Nickel
 
Wer am Land lebt, kennt sie genau, die Geräusche, die der Marder macht, wenn er sich’s im Dachboden gemütlich macht. Martin Pollack hat seinen Marder liebevoll aufgenommen und ihn zu seinem Gesprächspartner gemacht. „Wenn ich in der Arbeit innehalte, wende ich mich oft meiner Natursammlung zu, greife ein Stück heraus, um es näher zu betrachten, eine Erinnerung aufzufrischen und mit ihm zu reden.“

Im Auge des Elefanten
Peter Wolf
über den Asiatischen Elefanten Elephas maximus
Es spielen Peter Wolf, Mona Matbou Riahi und Mahan Mirarab
 
Die Intimität der Beziehung zwischen Mensch und Tier kann etwas. Ja, Tiere können kostbare und überlebenswichtige Strategien preisgeben. Elefanten zum Beispiel sagt man eine gewisse Unverwundbarkeit nach, sie hätten ein besonders dickes Fell. Oder eine besonders strapazierfähige Haut. Und überdies ein sagenumwobenes Gedächtnis. Mahan Mirarab, Mona Matbou Riahi und Peter Wolf erzählen eine wahre Geschichte, die sich in den 70er Jahren in der Nachbarschaft des Naturhistorischen Museums zugetragen hat.

Das Nest
Liliya Burdinskaya
über den Kolkraben Corvus corax
Es spielt Manaho Shimokawa
 
Die russische Tänzerin und Autorin Liliya Burdinskaya steht für außergewöhnliche Kunstaktionen. Sie tanzt mit Landschaften und entwickelt riesenhafte Spinnennetze. Uns hat sie die besondere Geschichte ihres Nestbaus erzählt. Seit ein paar Jahren baut sie in den Wäldern menschengroße Nester, die sie zeitweise bewohnt.

Schattenmond
Lukas Lauermann
über den Mondfisch Mola mola
 
Der Mondfisch hat aufgrund seiner Größe kaum natürliche Feinde. Einzig die Verschmutzung der Meere macht ihm zu schaffen. Drei Viertel des Mülls im Meer besteht aus Plastik. „Jedes kleine Stück Plastik, das in den letzten 50 Jahren hergestellt wurde und in den Ozean gelangte, ist immer noch irgendwo dort draußen“, schreibt der Chemiker und Meeresmüllforscher Tony Andrady. Lukas Lauermann hat eine Komposition für Mondfisch und Plastiksackerl geschrieben.

Wie die Welt schmeckt
Emily Stewart, Mercedes Vargas und Miriam Vargas
über die Japanischen Riesenkrabben Macrocheira kaempferi
 
„Wenn in Afrika ein Zwilling stirbt, sagt man: Er holt nur mal schnell Brennholz.“ Die aus dem kubanischen Guantanamo stammenden Zwillinge und Performerinnen Mercedes und Miriam Vargas erzählen vor dem Riesenkrabbenpaar die Geschichte ihrer Kindheit und die Geschichte ihrer Trennung voneinander. Begleitet werden sie von der aus Costa Rica stammenden Violinistin Emily Stewart.


TERMINE UND KARTEN
 
Pressekonferenz: Dienstag, 2. Mai 2023, 10 Uhr
Ort: Naturhistorisches Museum Wien, Burgring 7, 1010 Wien
 
Es begrüßt Sie Katrin Vohland, die Generaldirektorin des Naturhistorischen Museums in Wien. Anschließend geben Ihnen die Regisseurin Jacqueline Kornmüller und der Schauspieler und Produzent Peter Wolf einen Einblick in die neue GANYMED Produktion und zeigen drei Szenen im Naturhistorischen und  Kunsthistorischen Museum.
 
Premiere: Freitag, 5. Mai 2023
Weitere Vorstellungen
13.5. | 19.5. | 26.5.
3.6. | 9.6. | 17.6. | 23.6. | 30.6.
1.7. | 7.7.
19.8. | 25.8.
2.9. | 8.9. | 16.9. | 22.9. | 30.9.
6.10. | 14.10.
 
19 bis 22 Uhr, Einlass ab 18.15 Uhr
 
Eintritt: € 48
Ermäßigter Eintritt: € 28
(für Schüler*innen/Student*innen/Zivildiener/
Personen mit Behinderung/Hunger auf Kunst und Kultur)
 
Tickets erhältlich unter www.shop.khm.at/tickets/ganymedbridge sowie an der Museumskassa.
Alle Infos auf www.ganymedbridge.at

 
PRESSEFOTOS
Pressefotos zur aktuellen Berichterstattung stehen auf der Website des Kunsthistorischen Museums sowie des Naturhistorischen Museums zum freien Download bereit:
www.press.khm.at
www.nhm-wien.ac.at/presse/pressemitteilungen2023/ganymedbridge
 
 
Kontakt
Nina Auinger-Sutterlüty, MAS
Leitung Kommunikation
PR, Online Kommunikation & Social Media
KHM-Museumsverband
1010 Wien, Burgring 5
T +43 1 525 24 - 4021/ - 4025
presse@khm.at
www.khm.at
 
Mag. Irina Kubadinow
Leitung Presse & Öffentlichkeitsarbeit, Pressesprecherin
Naturhistorisches Museum Wien
1010 Wien, Burgring 7
T +43 1 52177 – 410
presse@nhm-wien.ac.at
www.nhm.at
 
apomat* büro für kommunikation
Mahnaz Tischeh
T 0699 11902257
tischeh@apomat.at

Ganymed Bridge
© wenn es soweit ist
Ganymed Bridge
© wenn es soweit ist
Der Rausch
Shadab Shayegan
© Foto: Helmut Wimmer
Einen Namen haben
Milena Michiko Flašar
© Foto: Helmut Wimmer
Unter Geiern
Die Strottern
© Foto: Helmut Wimmer
In der Falle
Franz Schuh
© Foto: Helmut Wimmer

Durst
Amélie Nothomb
© Foto: JB Mondino / Helmut Wimmer

Concerning das Einhorn
Teresa Präauer
© Foto: Helmut Wimmer

Den Bogen spannen
Tony Rey Garcia
© Foto: Helmut Wimmer
Die ersten Tage der Menschheit
Federspiel
© Foto: Helmut Wimmer

Personal Growth
András Dés
© Foto: Helmut Wimmer

Gespräch mit meinem Marder
Martin Pollack
© Foto: Helmut Wimmer

Im Auge des Elefanten
Peter Wolf
© Foto: Helmut Wimmer

Das Nest
Liliya Burdinskaya
© Foto: Polina Kozhevnikova

Schattenmond
Lukas Lauermann
© Foto: Helmut Wimmer

Wie die Welt schmeckt
Miriam Vargas, Mercedes Vargas
© Foto: Helmut Wimmer
  
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