MUSTANGS. Fotografien von Manfred Baumann

seit 22. November 2017

„Was immer den Tieren geschieht, geschieht auch bald den Menschen“:
Häuptling Seattle, 1855
 
Ab 22. November 2017 stellt der bekannte österreichische Fotograf Manfred Baumann zum ersten Mal in einem Museum aus: Seine Ausstellung „Mustangs“ wird bis 11. Februar 2018 im Saal 50 des Naturhistorischen Museums Wien zu sehen sein. Der Starfotograf betrat mit „Mustangs“ neues Territorium. Er reiste nach Nevada (USA), um sich erstmals der Tierfotografie zu widmen und die Geschichte der verwilderten Hauspferde zu erzählen.
 
1900 gab es rund 2 Millionen Mustangs; danach wurde ihr Bestand drastisch reduziert, und seit 1971 wird ihre Zahl vom Bureau of Land Management kontrolliert. Die meisten leben in den Wüstensteppen Nevadas. Dank ihrer Zähigkeit und Ausdauer können sie aber in den USA fast überall existieren, wo der Mensch es zulässt. Die Zahl der frei lebenden Mustangs soll aktuell 32.000 betragen – Konflikte mit Investoren und anderen Landnutzern sind vorprogrammiert.
 
Wie alle anderen Hauspferde stammen auch die Mustangs vom Wildpferd ab. Dessen Evolutionsgeschichte ist nach wie vor nicht ganz geklärt, doch gehören sowohl die Przewalski-Pferde, die heute noch in Zentralasien vorkommen, als auch die Tarpane, die in Osteuropa lebten und um 1900 ausgestorben sind, in seine nähere Verwandtschaft. Ein Großteil der Evolution der Pferdeartigen hat sich in Nordamerika abgespielt; von dort kam es in den letzten 50 Millionen Jahren immer wieder zu Ausbreitungswellen nach Eurasien. Die Wildpferde starben jedoch in Nordamerika am Ende der letzten Eiszeit aus. Ihre mittlerweile domestizierten Nachkommen, auf die auch die heutigen Mustangs zurückgehen, wurden erst im 16. Jahrhundert von den spanischen Eroberern nach Amerika gebracht.
 
Seither sind die Mustangs fixer Bestandteil des amerikanischen Mythos und des amerikanischen Traums. Sie trugen die Menschen quer über den Kontinent – in Kriege, zu neuen Ufern oder ins Verderben. Sie wurden gebraucht und missbraucht, geschunden, gequält, erschossen, aber auch verehrt und geliebt. Heute nähren sie unsere Sehnsucht nach Freiheit, Unabhängigkeit und Wildheit. Sie blicken mit neugierigem Vertrauen auf uns und haben unseren Schutz verdient.
 
2002 begann Manfred Baumann, bekannte Persönlichkeiten zu fotografieren. 2005 gelang ihm ein Shooting mit Roger Moore, danach porträtierte er Tony Curtis, David Hasselhoff, John Malkovich, Kathleen Turner, Bruce Willis, Angelina Jolie sowie viele andere Stars und internationale Top Models. 2013 startete er eine Zusammenarbeit mit der National Geographic Society und brachte einen Bildband mit Landschafts- und Reisefotografien heraus; seit 2016 kooperiert er mit Leica.
 
Manfred Baumann lebt und arbeitet in Österreich und in den USA. Er ist Vegetarier, unterstützt verschiedene Tierschutzorganisationen und fungiert als Ehrenbotschafter von Jane Goodall.


NHM Wien Kids & Co ab 6
Vom Urpferdchen zum Mustang
24. und 25. November 2017, 2. und 3. Dezember, 14:00 Uhr

Wie wurde aus dem etwa hasengroßen Urpferdchen ein großes Reitpferd?
Das kannst du bei der Pferdemaschine erfahren. Entdecke im Museum Zebras, Esel, ein mongolisches Przewalskipferd und amerikanische Mustangs.
Führungskarte: 4,00 Euro, zuzüglich Eintritt
keine Anmeldung erforderlich
  
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