schätze des archivs

seit 29. September 2010
Die Abteilung „Archiv für Wissenschaftsgeschichte“ präsentiert der Öffentlichkeit bis Sommer 2012 eine Auswahl ihrer Schätze in einem eigenen Schausaal.

Bis Sommer 2012 werden die kostbaren Exponate in vierteljährigen Wechselausstellungen zu sehen sein. Aus konservatorischen Gründen dürfen die empfindlichen historischen Objekte, wie z. B. Aquarelle und Zeichnungen, nicht länger als 3 Monate einer maximalen Lichtstärke von 100 Lux ausgesetzt werden. Der Ausstellungszyklus beginnt mit einem Querschnitt durch die Besonderheiten des Archivs und ermöglicht dem Publikum einen Einblick in die reichhaltigen Sammlungen dieser Abteilung des NHM.

 

Derzeit werden bis 3. Oktober 2011 in der Wechsel-Ausstellung „Schätze des Archivs“ einige Bilder aus der Sammlung von Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin (1727 ? 1817, Professor für Botanik und Chemie sowie Direktor des Botanischen Gartens der Universität Wien) gezeigt. Diese Sammlung war im Besitz des Journalisten und Gartenhistorikers Dr. Ernst Moriz Kronfeld, wurde 1988 vom Naturhistorischen Museum über ein Antiquariat erworben und wird in Kürze nach einem Beschluss des BMUKK an die Erben Kronfelds rückerstattet.

 

Wertvolle Autographen von Johann Wolfgang von Goethe und Alexander von Humboldt werden ebenso gezeigt werden wie Bilder, die von Forschern während ihrer Expeditionen angefertigt wurden oder als Vorlagen für Prachtwerke des 18.Jhs bei bedeutenden Künstlern in Auftrag gegeben worden sind. Neben historischen Stereofotografien gibt es dreidimensionale Objekte zu bewundern, wie z.B. Büsten von bekannten Naturforschern und sogar mikroskopische Präparate, die Kaiser Ferdinand „der Gütige“ persönlich im 19. Jh. angefertigt hat. Auch Teile der Galauniform der Aufseher, welche 1889 zur Eröffnung des neuen Museumsgebäudes an der Ringstraße getragen worden sind, werden zu sehen sein.

 

Berührend wirken die aquarellierten Zeichnungen, die Richard Payer im Amazonasgebiet auf Briefumschlägen anfertigen musste, nachdem ihm während einer seiner Expeditionen sogar das Papier ausgegangen war. In der zweiten Hälfte des 19 Jhs. war der Bruder des berühmten Polarforschers Julius Payer dreißig Jahre lang als Naturforscher im Amazonas- und Andengebiet unterwegs gewesen und hat dem Archiv viele wertvolle Karten und Zeichnungen hinterlassen.

 

Zu den unbestrittenen Höhepunkten der neuen Ausstellungsreihe zählen erst kürzlich wieder entdeckte Fotografien der Polarregion aus dem Jahre 1872, welche der berühmte Expeditionsfotograf Wilhelm Burger während einer Forschungsreise mit dem Segelschoner „Isbjörn“ gemacht hat und die zu den frühesten fotografischen Bilddokumenten der Polarregion gehören.

 

Die Abteilung „Archiv für Wissenschaftsgeschichte“ des Naturhistorischen Museums umfasst nicht nur ein Archiv im herkömmlichen Sinn. Die Abteilung ist auch eine Dokumentations- und Forschungsstätte für die Geschichte der Wissenschaften, besonders der Naturwissenschaften. Die Bestände beinhalten viele bedeutende / einzigartige wissenschaftshistorische Quellen. Diese werden von den MitarbeiterInnen des Archivs für die heutige Forschung erschlossen und von WissenschafterInnen unterschiedlichster Fachrichtungen genutzt. Darüber hinaus werden die historischen Originale auch immer wieder für Ausstellungen verliehen.

  
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