“Global Plants Initiative”: Die Andrew W. Mellon Foundation unterstützt das Naturhistorische Museum Wien bei der Digitalisierung von Herbarien.

12. Februar 2013

Das Naturhistorische Museum Wien digitalisiert seine Herbarien (wissenschaftliche Sammlungen von getrockneten und gepressten Pflanzen) als eine von 270 Institutionen weltweit.

Die „Global Plants Initiative“ hat sich zum Ziel gesetzt, in Herbarien der ganzen Welt Typusbelege zu scannen und digital verfügbar zu machen. Ein Typus ist ein Herbarbeleg, der bei der Benennung einer Pflanze verwendet wurde ? eine Art „Geburtsurkunde“. Bisher sind im Rahmen dieses Projektes zirka 1.8 Millionen Typusbelege gescannt worden.
Seit 2005 nehmen die Wiener Herbarien an der „Global Plants Initiative“ teil - in Österreich sowohl das Naturhistorische Museum Wien wie auch das Botanische Institut der Universität Wien. Bisher konnten hier 39.312 Typusbelege digitalisiert werden; für 2013 sind - ermöglicht durch fortlaufende finanzielle  Unterstützung der Andrew W. Mellon Foundation - rund 10.000 weitere Digitalisierungen geplant.
Die in Wien entwickelte Datenbank „Virtual Herbaria“  wird auch von anderen Herbarien für die Präsentation der digitalen Scans genutzt. Insgesamt sind bis heute etwa 81.000 Typusbelege über diese Struktur abrufbar. Bilder der meisten Arten der österreichischen Flora gibt es in „Botanik-im-Bild“.
Die Botanische Abteilung des NHM Wien umfasst rund 5,5 Millionen Belege aus der ganzen Welt. Da neben eigenen Expeditionen von Anfang an intensiver Tauschverkehr mit anderen bedeutenden Instituten durchgeführt wurde, besitzt das Herbar des Wiener Naturhistorischen Museums zahlreiche historisch bedeutende Belege.
Obwohl im Zweiten Weltkrieg etwa ein Sechstel der Herbarsammlung zerstört wurde, gehört das NHM-Herbar aufgrund der großen Anzahl von mehr als 200.000 Typusbelegen zu den fünf wichtigsten Sammlungen der Welt.
Die geographischen Schwerpunkte der Sammlung sind in Europa das Gebiet der Österreichisch- Ungarischen Monarchie, Mitteleuropa sowie der gesamte Mediterranraum, insbesondere Griechenland und die Türkei. In Asien liegt der Schwerpunkt im Orient, im Kaukasus und im Gebiet der Flora Iranica. In Afrika sind Sammlungen vor allem aus Tunesien, Ost- und Zentralafrika, sowie aus dem Kap-Gebiet vorhanden.
Die Sammlungskerngebiete in Südamerika sind vor allem Brasilien, sowie Argentinien und Chile. Auch aus Australien und Neuseeland sind zahlreiche Sammlungen vorhanden.
Mehr Information zur Andrew W. Mellon Foundation und ihren Programmen unter: http://www.mellon.org

  
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