DER METEORIT VON CHELYABINSK
Genau ein Jahr nach dem Fall des Meteoriten im russischen Ural-Gebiet stellt das NHM den Chelyabinsk-Meteoriten aus.
Ab Samstag, dem 15. Februar 2014
Am 15. Februar 2013 fiel nahe der russischen Stadt Chelyabinsk ein Meteorit vom Himmel. Dieser Fall ist so gut dokumentiert wie kein kosmisches Ereignis zuvor, denn Handy- und Armaturenbrettkameras folgten dem Fall und zeichneten ihn aus dutzenden verschiedenen Sichtrichtungen auf. Die Druckwelle, die mit dem Eintritt des Meteoroiden in die Atmosphäre und der Explosion desselben in ca. 30 km Höhe einherging, verursachte starke Schäden an Gebäuden und verletzte über 1500 Personen.
Wenige Tage nach diesem Ereignis gelangten erste Stücke des Meteoriten ans NHM, wo bald darauf mit der Erforschung der Proben begonnen wurde. Eines der interessantesten Ergebnisse betrifft die atmosphärische Explosion, deren Energie von Fachkollegen aus Kanada und anderen Ländern auf ca. 400 – 600 Kilotonnen TNT-Äquivalent geschätzt wurde. Das letzte kosmische Ereignis, das noch stärker war, ist das Tunguska-Ereignis von 1908. Damals gab es eine Explosion über unbewohntem Gebiet in Sibirien, die eine geschätzte Energie von 5 – 10 Megatonnen TNT freisetzte und rund 10 Millionen Bäume umknickte.
Im vergangenen Jahr konnte das NHM einige Bruchstücke des Chelyabinsk-Meteoriten erwerben – darunter ein sehr schönes 387 g schweres Einzelstück. Dieses Stück ist ab 15. Februar 2014 – genau ein Jahr nach dem Fall – im Meteoritensaal (in Vitrine 85) im zentralen Teil der Schausammlung ausgestellt und erweitert die älteste Meteoritensammlung der Welt im Naturhistorischen Museum Wien um ein bedeutendes Stück.
Kleine Bruchstücke des Chelyabinsk-Meteoriten, die für wissenschaftliche
Untersuchungen verwendet wurden.
© NHM, L. Ferrière
Kleine Bruchstücke des Chelyabinsk-Meteoriten, die für wissenschaftliche
Untersuchungen verwendet wurden.
© NHM, L. Ferrière
Lichtmikroskopische Aufnahme einer Chondre (erstarrtes Schmelztröpfchen,
das eine Hochtemperatur-Komponente darstellt), eines charakteristischen Bestandteils des Chelyabinsk-Meteoriten.
© NHM,
L. Ferrière
Großes Einzelstück (387 g) des Chelyabinsk-Meteoriten, das nun im Meteoritensaal
ausgestellt ist. (in Vitrine 85)
© NHM, L. Ferrière