Natürliche Strahlung in der Umwelt

26. Mai 2020
Radioaktivität wird nicht nur künstlich erzeugt, sondern kommt auch in der Natur vor. Zwei Drittel dieser Strahlung stammen aus natürlichen Quellen, meist aus dem Zerfall natürlich vorkommender radioaktiver Substanzen und aus der kosmischen Strahlung. Das NHM Wien widmet einen neuen Teil der Dauerausstellung dieser Strahlung: von natürlicher Radioaktivität, geologischen Kernreaktoren bis zu leuchtenden Mineralen.
Pressetermin zur Präsentation eines neuen Teils der Dauerausstellung „Natürliche Radioaktivität“:
Dienstag, 26. Mai 2020, um 10.30 Uhr
Der Haupteingang am Maria-Theresien-Platz ist ab 10.00 Uhr geöffnet.
 
mit:
Christian Köberl, Generaldirektor des NHM Wien
Uwe Kolitsch, Direktor der Mineralogisch-Petrographischen Abteilung des NHM Wien
Vera Hammer, Leiterin der Mineraliensammlung, Mineralogisch-Petrographische Abteilung des NHM Wien
Ludovic Ferrière, Kurator der Meteoritensammlung, Mineralogisch-Petrographische Abteilung des NHM Wien
 
Radioaktivität wird, oft aus gutem Grund, negativ bewertet. Diese Art Strahlung wird nicht nur künstlich bei Atombomben, Kernkraftwerken und medizinischen Anwendungen (von der Röntgenstrahlung bis zu radioaktiven Markern in der Krebstherapie) erzeugt. Radioaktivität ist auch Teil der Natur und umfasst verschiedene Strahlungsarten, die beim Zerfall natürlich vorkommender instabiler Isotope frei werden. Energiereiche kosmische Strahlung stammt von der Sonne und entfernten Galaxien und kann durch Wechselwirkung mit der Erdatmosphäre weitere Partikel bilden, von denen wir dauernd durchdrungen werden. Ein Spezialdetektor in der Ausstellung zeigt diese Strahlung „live“.
 
Auch Kernreaktoren sind nicht nur von Menschen geschaffene Objekte, sondern kommen in der Natur ebenso vor. Vor etwas über zwei Milliarden Jahren waren in Uranerzen im heutigen Oklo in Gabun (Afrika) die Umweltbedingungen ideal, um natürliche Kettenreaktionen zu ermöglichen. Heute ist deren Strahlung fast vollständig abgeklungen, und daher kann eine der seltenen Proben aus Oklo im Museum gezeigt werden. 
 
Eine neugestaltete Vitrine zeigt eine Auswahl an Mineralen, die unter kurz- und/oder langwelliger UV-Strahlung besonders kräftig leuchten. Unter dem Begriff Lumineszenz (vom lateinischen Wort lumen für Licht bzw. leuchten) werden üblicherweise verschiedene Leuchterscheinungen zusammengefasst.
Die Fotolumineszenz eines Minerals wird erst ausgelöst, wenn es mit hochenergetischer UV-Strahlung beleuchtet wird. Tritt dieses Leuchten während der Bestrahlung mit der UV-Lampe auf, spricht man von Fluoreszenz, leuchtet das Mineral auch noch, wenn die UV-Lampe bereits abgeschaltet ist, spricht man von Phosphoreszenz. Fluoreszierende Minerale können die für das menschliche Auge nicht sichtbare UV-Strahlung in sichtbares Licht umwandeln.
lumineszierende Mineralien
zum Teil „Minerale, die im Dunkeln leuchten“:
Kräftig lumineszierende Mineralien
 
© NHM Wien, A. Schumacher
UV-Vitrine im Tageslicht
© NHM Wien, A. Schumacher
Das bunte Uranmineral
Ein typisch farbenfrohes Uranmineral: Gelber Metatyuyamunit neben grünem Malachit von Katanga, Demokratische Republik Kongo. Größe des Stücks 7 x 6,5 x 2,5 cm. Inventar-Nr. M 4283.
 
© NHM Wien, A. Schumacher
Der Oklo-Borhkern
Ein Bohrkern aus einem der natürlichen Kernreaktoren von Oklo, Gabon, Inventar-Nr. O418
 
© NHM Wien, L. Ferrière
Manganknolle
Manganknolle aus der pazifischen Tiefsee. In dieser Knolle ist eine dünne, schwach radioaktive Ablagerung von einer nahen Supernova-Explosion vor ca. 2 Millionen Jahren erhalten geblieben. Dauerleihgabe der Freien Universität Berlin; Vorderseite angeschnitten.
 
© NHM Wien, A. Schumacher
Meta-Autunit
Gelbe tafelige Kristalle des Uran-Phosphat-Minerals Meta-Autunit von Johanngeorgenstadt im sächsischen Erzgebirge (Deutschland). Größe des 1944 inventarisierten Stücks 8,5 x 6,5 x 6 cm (Inventar-Nr. K 8418).
 
© NHM Wien, A. Schumacher
Darstellung des "Live"-Detektors für kosmische Strahlung
 
© NHM Wien
Ansicht Saal 4
© NHM Wien, A. Schumacher
Ansicht Saal 4
© NHM Wien, A. Schumacher
Ansicht Saal 4
© NHM Wien, A. Schumacher
Ansicht Saal 4
© NHM Wien, A. Schumacher
Ansicht Saal 4
© NHM Wien, A. Schumacher
Ansicht Saal 4
© NHM Wien, A. Schumacher
Ansicht Saal 4
© NHM Wien, A. Schumacher
Ansicht Saal 4
© NHM Wien, A. Schumacher
  
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