
Was Frauen für das Naturhistorische Museum Wien seit Gründung der Sammlungen leisteten, blieb lange unsichtbar. Erstmals erzählt
das Museum seine weibliche Geschichte und zeigt, dass es das heutige Museum ohne das Wirken zahlloser Frauen nicht gäbe.
Am 8. März begeht die Welt jährlich den internationalen Frauentag. Auch das NHM Wien greift diesen auf. Wir zeigen Frauen, die in unterschiedlichsten Rollen das Haus zu dem machten was es heute ist und weiterhin für die Zukunft gestalten. Über den März verteilt finden dazu unterschiedliche Veranstaltungen statt.
Außerdem erschien am 6. März die neue Publikation: 13 Frauen aus der Geschichte des NHM Wien. In diesem treten 13 Protagonistinnen – zwölf historische und eine fiktive zukünftige – stellvertretend für die vielen kaum
dokumentierten Frauen des NHM Wien in den Vordergrund.
Als besonderes Highlight veränderte sich das Museum zudem temporär an prominentester Stelle. In der Woche des internationalen Frauentages gaben wir der "Gründermutter" des NHM Wien, Maria Theresia, erstmals die ihr gebührende Präsenz.
Das Kaiserinbild
Das Stiegenhaus des NHM Wien ziert üblicherweise das so genannte Kaiserbild, das Franz Stephan von Lothringen im Kreise seiner Gelehrten inmitten seiner Naturaliensammlung in der Hofburg zeigt. Maria
Theresia beauftragte dieses Gemälde, um ihrem Mann ein Denkmal zu setzen.
Maria Theresia ist es zu verdanken, dass Franz Stephans Naturaliensammlung nach seinem Tod für die Öffentlichkeit zugänglich
gemacht wurde. Die Aufstellung der Sammlung, wie sie am Bild zu sehen ist, geht ebenfalls auf Maria Theresia zurück: Die Monarchin
sorgte dafür, dass diese wissenschaftlich inventarisiert und geordnet wurde.
Anlässlich des Internationalen Frauentages 2025 zeigte sich das bekannte Gemälde temporär von seiner weiblichen Seite. Die
adeligen Damen, die hier rund um Maria Theresia versammelt sind, stehen stellvertretend für die zahllosen Frauen, die die
Geschichte der Sammlungen und des Museums im Laufe der Jahrhunderte prägten.

Das Kaiserinbild, NHM Wien CC BY-SA 4.0, Bildmontage: Josef Muhsil-Schamall
Bildliche Inspirationsquellen:
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1. Martin Von Meytens d. J.: „Maria Karolina Gräfin Fuchs (1681-1754) an einem Tisch sitzend“, 1840er, Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie Inv.-Nr. 3074; © KHM-Museumsverband, mit freundlicher Genehmigung
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2. Anonym: „Anna Katharina Strack“ (Portrait von), um 1775, um 1780, Wien Museum, Inv.-Nr. 104423, CC BY 4.0, Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum
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3. Friedrich Heinrich Füger: „Erzherzogin Marie Christine und Herzog Albert von Sachsen Teschen präsentieren der Familie Bilder von den Verwandten in Italien“, 1776, Österreichische Galerie Belvedere, Inv.-Nr. 2296, CC BY-SA 4.0
Neuerscheinung: 13 Frauen aus der Geschichte des NHM Wien
Im neuen Buch: 13 Frauen aus der Geschichte des NHM Wien werden die individuellen Lebenswege von verschiedenen Frauen, akademisch und nicht akademisch tätig, nachgezeichnet und mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und dem Zeitgeist verflochten.Ziel des Buches ist es nicht nur ein weiblicheres, sondern ein grundlegend kritischeres, facettenreicheres und bunteres Bild der Geschichte des NHM Wien zeichnen.
Als Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Kunst verbindet dieses innovative Buch historische Quellen, poetische Texte und Comic-Zeichnungen, um das, was sonst unsichtbar bliebe, sichtbar zu machen.