Luftbildarchäologie

Unter anderem mit Hilfe der Luftbildarchäologie werden im Hallstätter Hochtal Hinweise auf Zeugnisse aus der Vergangenheit gesucht. Die Luftbildarchäologie nutzt dabei den Umstand, dass im Erdboden verborgene archäologische Reste Unterschiede im Bewuchs, Schattenwürfe und ähnliche Spuren verursachen können, durch welche sie aus der Vogelperspektive sichtbar werden.

Bedeutung der Luftbildarchäologie
Bodendenkmäler zeichnen sich im Gelände ab
Dokumentation aus dem Flugzeug
Laserscanning LiDAR
Luftbildarchäologie als Basis eines denkmalpflegerisches Managements
 

Bedeutung der Luftbildarchäologie

Eine der wichtigsten Methoden bei der Auffindung archäologischer Fundstellen ist die Luftbildarchäologie. Sie versucht mit Hilfe von Luftbildern, Informationen über archäologische Fundorte und Landschaften zu gewinnen. Sie ist ein wichtiger Teil der archäologischen Prospektion und arbeitet zerstörungsfrei. Obwohl das Potenzial der Luftbildarchäologie primär als Hilfsmittel bei der Entdeckung von Fundstellen gesehen wird, liegt ein weiterer wichtiger Schwerpunkt in der Dokumentation und Interpretation von archäologischen Landschaften, sowie in der Überwachung von Veränderungen unseres kulturellen Erbes (vor allem dessen Erhaltungszustand und konkrete Gefährdung).
 

Bodendenkmäler zeichnen sich im Gelände ab

Bodendenkmäler können je nach Erhaltungszustand unter bestimmten Bedingungen an der Erdoberfläche sichtbar werden. Auf diese Weise produzieren unter anderem alte, längst aufgegebene Gräberfelder, Siedlungen oder Befestigungsanlagen spezifische Muster an der Erdoberfläche, die aus der Luft erkannt werden können. In Abhängigkeit der Hauptkomponente, die für die Sichtbarkeit von Fundorten verantwortlich ist, werden mehrere sogenannte Sichtbarkeitsmerkmale unterschieden (vor allem Schatten-, Boden- und Bewuchsmerkmale).
 

Dokumentation aus dem Flugzeug

Die mittlerweile jahrzehntelange Erfahrung hat gezeigt, dass die Flugprospektion ihre Möglichkeiten erst bei systematischen, wiederholten Befliegungen weiter Landstriche vollständig ausschöpfen kann. Wichtig ist dabei ein archäologisch geschulter Pilot oder Mitflieger, der während des Fluges mit bloßen Augen archäologische Spuren sucht, identifiziert und aus dem Seitenfenster des Flugzeuges heraus mit der Kamera (heutzutage meist hoch auflösende digitale Kameras) dokumentiert.
 

Laserscanning LiDAR

In den letzten Jahren konnte auch das Potenzial von flugzeuggetragenem Laserscanning (LiDAR) für die archäologische Prospektion in Waldgebieten aufgezeigt werden. Für die Interpretation werden dabei aus den mittels Laserscanner aus der Luft aufgenommenen Daten digitale Geländemodelle erstellt, in denen sich an der Erdoberfläche erhaltene archäologische Strukturen zeigen.
 

Beitrag zum denkmalpflegerischen Management

Vor allem die Kombination der luftbildarchäologischen Interpretationsergebnisse mit den Resultaten anderer Prospektionsmethoden (vor allem geophysikalische Prospektion und intensive oder extensive Feldbegehung) oder Grabungen ermöglicht weitere archäologisch relevante Aussagen und wirft im Idealfall zahlreiche neue Fragen auf, die in der Folge durch weitere, gezielt angelegte Prospektionen oder Ausgrabungen untersucht werden können. Aussagen zum unterschiedlichen Erhaltungsgrad der Bodendenkmäler ermöglichen ein gezieltes denkmalpflegerisches Management einer Fundstelle oder einer ganzen Region.

: Grundriss einer römischen Villa im Raum Wiener Neustadt. Die im Boden verborgenen Mauern werden durch das veränderte Wachstum des Getreides sichtbar. (Bild: Luftbildarchiv, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie, Universität Wien)
Grundriss einer römischen Villa im Raum Wiener Neustadt. Die im Boden verborgenen Mauern werden durch das veränderte Wachstum des Getreides sichtbar. (Bild: Luftbildarchiv, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie, Universität Wien)
: Grundrisse ehemaliger Gebäude im Bereich der Sarsteinhütte. (Bild: Luftbildarchiv, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie, Universität Wien)
Grundrisse ehemaliger Gebäude im Bereich der Sarsteinhütte. (Bild: Luftbildarchiv, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie, Universität Wien)
:  Digitales Geländemodell mit 0,5 m Auflösung, welches über spezielle computergestützte Filterverfahren aus den Daten eines flugzeuggetragenen Laserscans abgeleitet werden konnte. (Bild: 3D-Laser-Scan: Rohdaten DI Schmid – Geoservice-GmbH ©Wildbach- und Lawinenverbauung Oberösterreich, Datenauswertung: M. Doneus ©Luftbildarchiv, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie, Universität Wien)
Digitales Geländemodell mit 0,5 m Auflösung, welches über spezielle computergestützte Filterverfahren aus den Daten eines flugzeuggetragenen Laserscans abgeleitet werden konnte. (Bild: 3D-Laser-Scan: Rohdaten DI Schmid – Geoservice-GmbH ©Wildbach- und Lawinenverbauung Oberösterreich, Datenauswertung: M. Doneus ©Luftbildarchiv, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie, Universität Wien)
  
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