Der Mann im Salz
1734 wurde die Leiche eines prähistorischen Bergmannes beim Salzabbau im Kilbwerk entdeckt. Die Bergleute gingen zwar davon aus, dass der Tote älter als 400Jahre sein müsse, konnten sein wahres Alter aber nicht erkennen. Eine moderne wissenschaftliche Untersuchung der Fundstelle wies nach, dass es sich um einen Bergmann der Frühen Latènezeit handelte, der bei der Katastrophe um 350 v. Chr. ums Leben kam, die das gesamte Salzbergtal verwüstete und den Bergbau an dieser Stelle zum Erliegen brachte. Die Leiche des Mannes im Salz wurde auf dem Hallstätter Friedhof bestattet und steht daher der Forschung nicht mehr zur Verfügung.Der Fund im Kilbwerk
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Der Fund im Kilbwerk
Im Jahr 1734 machten Bergleute im Kilbwerk einen aufsehenerregenden Fund – die Leiche eines Mannes. Wie die Salinenakten berichten, war der Körper sehr gut erhalten. Das Salz hatte ihn mumifiziert. Den zeitgenössischen Berichten ist zu entnehmen, dass man nach einem Verbruch im Kilbwerk auf den völlig in das Gebirge eingewachsenen Toten gestoßen war. Die Schuhe an seinen Füßen und Reste seiner Kleidung hatten sich erhalten: „doch sicht man noch von seinem rockh etlich flöckh, wie auch die S. V. Schuech an denen füeßen“. Die Bergleute gingen davon aus, dass es sich bei dieser Leiche um einen Bergmann aus der Zeit vor dem Beginn der eigenen Aufzeichnungen handeln müsse, also vor mehr als 400 Jahren. Auch berichten die Salinenakten von 1723, dass man bereits bei der Anlage des Werkes auf Funde gestoßen war, die als vorhistorisch eingeordnet wurden, d.h. in die Zeit vor dem eigenen Bergbau und den eigenen Aufzeichnungen. Man war auf Heidengebirge gestoßen. Sehr viel mehr können wir über diesen außergewöhnlichen Fund nicht sagen, denn er hat sich nicht bis heute erhalten.Nach seiner Entdeckung wurde der Körper des toten Bergmanns am Hallstätter Friedhof bestattet. Nur dank der Salinenakten erfahren wir über diesen außergewöhnlichen Fund. Durch die Aufzeichnungen kann die archäologische Forschung heute auch mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass es sich bei dem „Mann im Salz“ um einen Menschen der Älteren Eisenzeit (9.-4. Jh. v. Chr.) handelt. Denn die Salinenakten vermerken, dass der Körper in „taubem Gebirge“ lagerte. Das bedeutet in diesem besonderen Fall, dass er sehr wahrscheinlich in Material lagerte, das bei einer Katastrophe den ältereisenzeitlichen Bergbau verschüttet hat. Es ist also davon auszugehen, dass der „Mann im Salz“ entweder während des Betriebs in der Grube verschüttet wurde oder mit dem eindringenden Material in die Grube gelangte. Die Entdeckung dieser Salzmumie und nicht zuletzt die Frage, ob im Hallstätter Salzberg noch weitere Mumien verborgen liegen, hat die Forschung unserer und vergangener Zeiten maßgeblich angespornt.