Salz – Wertvoller als Gold

Salz wird vom menschlichen Körper für den Stoffwechsel benötigt. Das Mineral wird noch heute in der Medizin verwendet und war über lange Zeit ein beinahe unverzichtbares Konservierungsmittel. All dies macht Salz zu einem wertvollen Rohstoff. Da Salz darüber hinaus nicht überall problemlos verfügbar ist, war sein Besitz nicht immer eine Selbstverständlichkeit. So entwickelten sich Salzproduktion und Salzhandel bereits in prähistorischer Zeit zu bedeutenden Wirtschaftszweigen und das Salz zu einem teuren Handelsgut.

Reichtum durch Salz
Salzbedarf des menschlichen Körpers
Salz als Heilmittel
Salz als Konservierungsmittel
 

Reichtum durch Salz

Von Hallstatt und Hallein, den beiden bedeutenden Salzproduzenten des Ostalpenraums, wurde bereits in prähistorischer Zeit Salz europaweit verhandelt. Bis in die frühe Neuzeit konnte sich bei weitem nicht jeder das teure und geschätzte Gut leisten. Der Besitz von Salz bzw. die Kontrolle des Salzhandels bedeuteten Reichtum. Der Wohlstand vieler weltlicher und geistlicher Fürstentümer sowie vieler Städte gründete auf dem Salzwesen. Ein wesentlicher Teil der Einkünfte stammte aus Zollgebühren, die an den Grenzen der Territorialherrschaften erhoben wurden. Dies hatte auch zur Folge, dass der Salzpreis um so höher wurde, je länger der Transportweg war.
 

Salzbedarf des menschlichen Körpers

Mindestens drei Gramm müssen erwachsene Menschen täglich zu sich nehmen, sonst kommt der Stoffwechsel durcheinander, und der Körper trocknet aus. Alle Körperflüssigkeiten sind Salzlösungen. Salz reguliert den Flüssigkeitshaushalt und sorgt für einen funktionierenden Stoffwechsel im Verdauungssystem und in den Nieren. Allerdings nehmen die Menschen der modernen Industrienationen deutlich mehr Salz zu sich als gut für sie wäre. Doch Salz kann auch Heilung bringen.
 

Salz als Heilmittel

Für die Medizin der Antike und des Mittelalters sowie später für die Volksmedizin war Salz von großer Bedeutung. Seit dem frühen 16. Jahrhundert werden salzhaltige Heilbäder verordnet (Paracelsus). Im modernen Kurwesen kommt Salz bis heute innerlich und äußerlich zur Anwendung. Auch im modernen Krankenhausbetrieb ist es unverzichtbar.
 

Salz als Konservierungsmittel

Die konservierende Wirkung des Salzes machten sich die Menschen bereits früh zunutze. Konservieren von Lebensmitteln ist eine der ältesten und wichtigsten menschlichen Technologien. Vor der Einführung moderner Kühl- und Konservierungstechniken standen zur Haltbarmachung hauptsächlich Trocknen, Darren, Rösten, Räuchern und Einsalzen zur Verfügung. Bereits die JägerInnen und SammlerInnen der Altsteinzeit dürften Vorratshaltung betrieben haben. Bevorratung verringert die Abhängigkeit von den Jahreszeiten und ermöglicht, Nahrung verfügbar zu haben, auch wenn nicht geerntet, geschlachtet oder gejagt werden kann. Die Zugabe von Salz war eine der zuverlässigsten Möglichkeiten, Lebensmittel haltbar und über weite Strecken transportfähig zu machen.


: Die Salzablagerungen im Haselgebirge wurden im Zuge der Gebirgsbildung verfaltet. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
Die Salzablagerungen im Haselgebirge wurden im Zuge der Gebirgsbildung verfaltet. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
: Chemisch gesehen, ist Kochsalz eine Verbindung von Natrium und Chlor. Als Mineral kommt es in der Natur in fast reiner Form vor. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
Chemisch gesehen, ist Kochsalz eine Verbindung von Natrium und Chlor. Als Mineral kommt es in der Natur in fast reiner Form vor. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
: Im Haselgebirge des Hallstätter Salzbergs sind stellenweise Steinsalzbänder in enger Wechsellagerung mit tauben Gesteinen anzutreffen. Letztere bestehen vorwiegend aus Ton, Sandstein, Anhydrit und Gips. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
Im Haselgebirge des Hallstätter Salzbergs sind stellenweise Steinsalzbänder in enger Wechsellagerung mit tauben Gesteinen anzutreffen. Letztere bestehen vorwiegend aus Ton, Sandstein, Anhydrit und Gips. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
  
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