Die besten Bullen für Burkina Faso – Ein Zuchtprogramm für eine lokale, bedrohte Rinderrasse
Mittwoch, 15. Mai 2019, 18:30 Uhr | NHM Vortrag
Pamela Burger (Forschungsinstitut für
Wildtierkunde, Veterinärmedizinische Universität Wien)
15. Mai 2019, 18:30 Uhr
15. Mai 2019, 18:30 Uhr
Die kleinen, ungefähr hüfthohen Rinder im Süden Burkina Fasos haben einen sehr hohen Stellenwert für die lokale Bevölkerungsgruppe
der Lobi. Sie werden wegen ihres sanften Charakters geschätzt und eingesetzt, um den Pflug zu ziehen, Fleisch und Milch zu
liefern, als Mitgift und für rituelle Bräuche. Kurz, sie sind das Kapital der Bauern, mit nur einem Problem – ihre geringe
Größe. Daher werden diese Lobi- Rinder mit den weit größeren und stärkeren Zebu Rindern aus dem Norden des Landes gekreuzt,
was zu einer Vermischung des wertvollen Genpools der Lobi- Rinder führt. Diese haben nämlich Resistenzen gegen die Erreger
der gefährlichen Schlafkrankheit „Trypanosomiasis“. Durch die Einkreuzung der nicht-resistenten Zebus geht diese evolutionäre
Anpassung verloren. Das Forschungs- und Zuchtprogramm LoCaBreed (Lokale Rinderrassen von Burkina Faso – Charakterisierung
und nachhaltige Nutzung) hat das Ziel, die besten Bullen aus dem Pool der lokalen Herden auszuwählen und mit diesen größere
und stärkere Nachkommen zu züchten, damit die Einkreuzung von Zebus nicht mehr notwendig ist. Von einem lokalen Komitee werden
anhand traditioneller und wissenschaftlicher Kriterien die besten Bullen ausgezeichnet. Regelmäßige Messungen von Größe und
Gewicht sowie begleitende genetische Untersuchungen sollen die Regionen im Genom identifizieren, die für rasches Wachstum
und die Toleranz gegen Trypanosomen verantwortlich sind.
Naturhistorisches Museum Wien in Kooperation mit APPEAR, dem Hochschulkooperationsprogramm der OEZA
Naturhistorisches Museum Wien in Kooperation mit APPEAR, dem Hochschulkooperationsprogramm der OEZA
Keine
Eintrittskarte erforderlich
Der Besuch des Vortrags ist frei.
keine Anmeldung erforderlich