Die Situation unter den julisch-claudischen Kaisern

Auch ein Teil der keltischen Siedlungszone rechts des Rheins fiel kurz vor der Zeitenwende in die Hände Roms. Im Jahr 15 v. Chr. eroberten die Stiefsöhne des Kaisers Augustus (31 v. - 14 n. Chr.), Tiberius und Drusus, fast den ganzen Alpen- und Voralpenraum bis hinauf zur Donau. Sie gründeten die römische Provinz Rätien, die ähnlich wie Gallien aufblühte.

Im heutigen Gebiet von Kärnten und Slowenien entstand das Regnum Noricum. Es war ein Bündnis zahlreicher Stämme und Völker, die in einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander und unter der Herrschaft eines norischen Königs standen. Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. wurde Noricum zur eigenständigen Provinz des römischen Reiches.

Auf diese Weise waren die Kelten um die Zeitenwende auf dem ganzen Festland als unabhängige politische und kulturelle Kraft vollständig verschwunden. Zerrieben zwischen den Vorstößen der beiden Mächte, den Römern und Germanen, die von Süden und Norden ins Zentrum des Kontinentes drängten. Unabhängige und freie keltische Völker existierten von da an nur noch in Irland und in Britannien.
  
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