Forschungsgeschichte

In Roseldorf auf dem Sandberg im niederösterreichischen Weinviertel erforscht die Prähistorische Abteilung unter der Leitung von Veronika Holzer seit 1995 eine Zentralsiedlung aus keltischer Zeit.

Bekannt ist die latènezeitliche Ansiedlung aufgrund zahlreicher Altfunde, wie Gürtelhaken, Glasfragmente, Keramik und dergleichen, vor allem aber wegen der vielen Gold- und Silbermünzen, spätestens seit Beginn des 18. Jahrhunderts.

Diese Altfunde und die Gefährdung der Fundstelle trotz des Denkmalschutzes gaben den Anlass, im Jahr 1995 ein Forschungsprojekt mit dem Titel "Fürstensitz-Keltenstadt Sandberg“ seitens der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien unter der Leitung von Veronika Holzer ins Leben zu rufen. Im Auftrag der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums wurden in den Jahren 1995 - 1998 geomagnetische Prospektionsmessungen von der ZAMG Archeo Prospections durchgeführt, die in den Jahren 1999 und 2000 mit Hilfe der Finanzierung des Vereins "Forum Platt" vorerst abgeschlossen werden konnten.

Für archäologische Ausgrabungen fehlten jedoch vorerst die finanziellen Mittel. Die Wissenschaft war dennoch nicht untätig und leistete bereits Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts beträchtliche Arbeiten. So wurden die Münzfunde (ca. 1500 Stück) im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums katalogisiert und wissenschaftlich bearbeitet (G. Dembski).

Ab 1999 übernahm der Verein "Forum Platt" die Trägerschaft des Projektes. Erst durch die finanzielle Kooperation der Gemeinden Sitzendorf und Zellerndorf, des Vereines Forum Platt, des Kunsthistorischen Museums und des Naturhistorischen Museums waren Grabungen im Jahr 2001 möglich. Nach der Gründung des neuen wissenschaftlichen Vereins Keltenforschung Roseldorf "Fürstensitz-Keltenstadt“ Sandberg, NÖ, im Jahr 2007 wurde die Projektträgerschaft des "Forum Platt" auf den neuen Verein übertragen. Der Verein hatte diese inne bis zu seiner Auflösung im Jahr 2019.

Von 2001 bis 2016 wurden jährlich im Sommer Ausgrabungen am Sandberg durchgeführt. Derzeit arbeitet das Team um Veronika Holzer an der Auswertung der Ergebnisse.

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