Der Bergbau in der Hallstattzeit

In der Älteren Eisenzeit, die nach diesem Ort auch „Hallstattzeit“ genannt wird, erlebte der Bergbau seine Blüte. Er lässt sich nicht unmittelbar im Anschluss an den bronzezeitlichen Bergbau nachweisen. Die Lücke von etwa 300 Jahren wird auf den Umstand zurückgeführt, dass noch immer weite Bereiche des Salzbergs unerforscht sind. Vom bronzezeitlichen Bergbau unterscheidet sich der hallstattzeitliche durch eine neue Abbaustrategie und Technologie. Er dürfte über ein halbes Jahrtausend kontinuierlich erfolgt sein und der Bergbaugemeinde beständigen Reichtum beschert haben. Vor allem im weltberühmten Gräberfeld wird dieser Reichtum für uns greifbar.

Blütezeit der Salzproduktion in der Hallstattzeit
Archäologische Zeugnisse des Bergbaus der Hallstattzeit
Neue Abbaustrategie und Technologie
Das Ende des hallstattzeitlichen Bergbaus
 

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Blütezeit der Salzproduktion in der Hallstattzeit

Die Ältere Eisenzeit – Hallstattzeit – ist die Blütezeit der Salzproduktion in Hallstatt. Das Salz bescherte Hallstatt sagenhaften Reichtum und machte diesen abgelegenen Ort zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum. Luxusgüter aus ganz Europa finden sich in den Gräbern des weltberühmten Gräberfeldes im Salzbergtal. Wie sie nach Hallstatt gelangten und ob dies im direkten Tausch gegen Salz geschah, ist unklar. Unzweifelhaft ist jedoch, dass diese Objekte in direktem Zusammenhang mit dem Salzbergbau stehen. Wenden wir uns also diesem Bergbau zu.
 

Archäologische Zeugnisse des Bergbaus der Hallstattzeit

Im 13. Jh. v. Chr. wurde laut aktuellem Forschungsstand der bronzezeitliche Bergbau verschüttet. Erst 300 Jahre später, und an vollkommen anderen Stellen, ist wieder Bergbauaktivität nachweisbar. Es handelt sich nun um den Bergbau der Älteren Eisenzeit. Die Fundpunkte dieses Bergbaus streuen über eine Fläche von 54.000 m². Bis in eine Tiefe von 200 m drangen die hallstattzeitlichen Bergleute vor. Dieser Abbaubereich wird heute nach Othmar Schauberger als „Ostgruppe“ bezeichnet. Doch was geschah in den Jahrhunderten zwischen dem Ende des bronzezeitlichen und dem Beginn des hallstattzeitlichen Abbaus? Hatte man unter dem Eindruck der großen Katastrophe im 13. Jh. v. Chr. den Abbau gänzlich aufgegeben? Wie erklärt sich in diesem Fall der voll entwickelte, perfekt organisierte Bergbau, der uns um 900 v. Chr. schlagartig vor Augen tritt? Möglicherweise endete die Bergbauaktivität in Hallstatt nicht mit dem 13. Jh. v. Chr. Sie könnte an eine andere Stelle verlegt worden sein. Eine Stelle, die bis heute noch nicht entdeckt bzw. erkannt wurde. Dort könnte sich über einen Zeitraum von 300 Jahren jene Form des Bergbaus entwickelt haben, die wir heute als hallstattzeitlichen Bergbau kennen. Dass dieser Bereich bislang nicht entdeckt wurde, ist weniger erstaunlich, als es zunächst scheint. Denn wir können nur über jene Stellen im Salzberg Auskunft erhalten, die vom modernen Bergbau berührt wurden. Doch existieren weite Areale im Berg, die in historischer Zeit nie aufgefahren wurden.
 

Neue Abbaustrategie und Technologie

Eine vollkommen neue Abbaustrategie und Technologie kennzeichnet den Bergbau der Älteren Eisenzeit. Zwischenformen oder Übergänge zur Bronzezeit sind kaum zu erkennen. Von der bronzezeitlichen Schachtbaustrategie wurde nichts übernommen. Im Gegensatz zur Bronzezeit ging man nun auf der Suche nach den reichen Kernsalzzügen nicht mehr vertikal in die Tiefe, sondern legte horizontale Abbauhallen an, die dem Kernstreichen des Salzes, d.h. dem Verlauf der Salzadern, folgten. Wie nach dem Lehrbuch organisiert wirkt der hallstattzeitliche Bergbau. Die Erschließung der Lagerstätte, das heißt das Zugänglichmachen und die Errichtung der Infrastruktur, erfolgte, wie es scheint, in wenigen Jahrzehnten. Parallel dazu begann der Abbau. Die Abbaue erreichten enorme Dimensionen.  Um die hohen Abbauhallen auszuhauen, gingen die Bergleute wahrscheinlich in einem stufigen Abbau nach oben. Funde von Bühnen, die eine andere Form des Abbaus ermöglichen würden, fehlen bislang weitgehend. Ob diese Abbaustufen in Längs- oder Querrichtung des Baues angeordnet waren, bleibt unklar.
 

Das Ende des hallstattzeitlichen Bergbaus

Um die Mitte des 4. Jh. v. Chr. kam es in Hallstatt zum plötzlichen Erliegen des bis dahin florierenden Salzbergbaus. Welches Ereignis beendete die Bergbauaktivität? An fast allen bekannten Fundstellen zeigt sich ein ähnliches Bild: die Abbauhallen sind meterdick mit feinkörnigem Tagmaterial, das Steine und Blöcke verschiedener Größenordnungen enthält, verfüllt. Auch ober Tage finden sich aussagekräftige Spuren. An einigen Stellen überdecken bis zu 8 m Schutt und Erde die ursprüngliche Oberfläche. Massenbewegungen, wie Murenabgänge und Schuttströme, ereignen sich auch heute noch in der Region, so z.B. im Jahr 1920 am Sandling bei Altaussee.  

  
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