Der „International Asteroid Day“ am 30. Juni 2019 im NHM Wien

25. Juni 2019
Der Asteroid Day, der von den Vereinten Nationen offiziell zum weltweiten Bildungstag erklärt wurde, um über Asteroiden aufzuklären, feiert am 30. Juni 2019 seinen fünften Jahrestag. Ziel der UNO-Initiative ist es, auf die Gefahren aus dem Weltall als Naturgewalt aufmerksam zu machen und auf die Bedeutung von Asteroiden hinzuweisen. Das Naturhistorischen Museum Wien begeht diesen Tag mit einem speziellen Nachmittagsprogramm.
Asteroiden verursachen nicht nur Zerstörung, wenn sie auf der Erde einschlagen, sie haben möglicherweise auch eine zentrale Rolle für den Ursprung des Lebens auf der Erde gespielt. Expertinnen und Experten sprechen heuer zum internationalen Asteroid Day im NHM Wien über die neuesten Erkenntnisse zu den Bausteinen des Lebens, die vielleicht von Asteroiden-Fragmenten geliefert wurden.
 
Rund 100 Tonnen extraterrestrischen Materials fallen täglich auf die Erde. Meist in Form von Staub, hin und wieder aber auch in Form größerer Fragmente: Die meisten Meteoriten sind Bruchstücke von Asteroiden, nur wenige stammen von anderen Planeten oder dem Mond. Der Chelyabinsk-Meteorit, der am 15. Februar 2013 mit der 30-fachen Energie der Atombombe von Hiroshima über Russland explodierte, ist einer der prominentesten Fälle aus jüngerer Vergangenheit - insgesamt drei Stücke davon sind in Saal 5 des NHM Wien zu sehen. Die Naturgewalt aus dem All umgibt uns also allgegenwärtig.
 
Die Meteoritensammlung des Naturhistorischen Museum Wien ist nicht nur die älteste, sondern auch die größte Meteoriten-Schausammlung der Welt, in der sich seit der Eröffnung zum Asteroid Day 2018 via Radar-Station Meteorschauer live visuell und akustisch beobachten lassen. Die Sammlung beherbergt unter anderem die seltenen, rund 4,5 Milliarden alten, sogenannten kohligen Chondrite. Von den weltweit etwa 68.500 klassifizierten Meteoriten entfallen gerade einmal 3,5 Prozent – und nur 46 beobachtete Fälle – auf diese seltene Meteoritengruppe, von denen das NHM Wien insgesamt 118 verschiedene Vertreter in seiner Sammlung hat. Gleich zwei spektakuläre Vertreter diese Meteoritengruppe, Allende und Murchison, benannt nach ihren Fallgebieten in Mexiko und Australien, stehen zum internationalen Asteroid Day am 30. Juni am NHM Wien im Fokus: 2019 ist es exakt 50 Jahre her, dass der Fall der zwei Meteoriten beobachtet wurde.
 
Die beiden Meteoriten stehen in Verbindung zu den derzeit laufenden Probenrückführ-Missionen zu den Asteroiden Bennu (OSIRIS-REx) und Ryugu (Hayabusa 2). Welche Schlussfolgerungen sie im Hinblick auf die Bausteine des Lebens auf der Erde zulassen, werden Fachleute untereinander und mit interessierten Besuchern diskutieren. Geplant ist außerdem ein Malwettbewerb für Kinder zu diesem topaktuellen Thema.
 
Zum „International Asteroid Day“
Der Asteroid Day wurde von den Vereinten Nationen 2016 offiziell zum weltweiten Bildungstag erklärt, um über Asteroiden aufzuklären. Ziel der UNO-Initiative ist es, auf die Gefahren aus dem Weltall als Naturgewalt aufmerksam zu machen und weltweit über die Bedeutung von Asteroiden bei der Entstehung unseres Universums zu informieren und die Rolle, die sie heute in unserem Sonnensystem spielen, verstärkt in das öffentliche Bewusstsein zu rufen. Die Veranstaltungen anlässlich des Asteroid Day finden jedes Jahr in der Woche vom 30. Juni statt, in Erinnerung an die größte Explosion eines Meteoroiden auf der Erde in der jüngeren Geschichte (Tunguska).
 
Mittlerweise umfasst dieser Tag tausende von unabhängigen Veranstaltungen auf allen fünf Kontinenten, u.a. im NHM Wien, das als Gründungsinstitution von Beginn an Teil des Asteroid Days ist. Die internationalen Asteroid Day Programme, darunter „Asteroid Day LIVE“, werden von der Asteroid Foundation, einer Nonprofit-Organisation mit Sitz in Luxemburg, in die ganze Welt ausgestrahlt.
 
Als Mitbegründer des Asteroid Day gelten der Astrophysiker und berühmte Musiker Dr. Brian May von der Rockgruppe QUEEN, der Apollo 9-Astronaut Rusty Schweickart, der Filmemacher Grig Richters und die Präsidentin der B612 Foundation Danica Remy. NHM Wien-Generaldirektor Prof. Christian Köberl ist Mitglied des Asteroid Day Expert-Panel und wird am 28. Juni 2019 beim „Asteroid Day Live“-Broadcast in Luxemburg dabei sein, ebenso wie beim „Meet and Greet an Astronaut“ und dem „Asteroid Day Gala Dinner“ and 29. Juli, die im Zuge des Aktionstages abgehalten werden.
 
Programm im NHM Wien:
10:00 - 12:00 Uhr: Abgabe der Bilder des Malwettbewerbs "Ursprung des Lebens" im Vortragssaal
13:30 Uhr: Bekanntgabe der Gewinner des Malwettbewerbs und Preisvergabe.
14:00 Uhr: Begrüßung zum 5. Internationalen Asteroid Day am NHM Wien | Dr. Julia Walter-Roszjar, Naturhistorisches Museum Wien
14:10 Uhr: „Kohlige Chondrite - Besucher aus dem äußeren Sonnensystem?“ | Dr. Frank Wombacher, Institut für Geologie und Mineralogie, Universität zu Köln
15:00 Uhr: „Investigative chemische Ermittlung nach der Entstehung des Lebens; eine forensische Untersuchung der „dunklen organische Materie“ in Meteoriten“ | Prof. Dr. Philippe Schmitt-Kopplin, Helmholtz Zentrum München & Technische Universität München Analytische BioGeoChemie (BGC)
 
Kinderprogramm
14:00 Uhr: „Steine, die vom Himmel fallen"
Meteoriten sind Gesteine aus dem All. Was passiert, wenn sie auf die Erde treffen? Was können sie uns über das Weltall erzählen? Wie kann man einen Meteoriten erkennen? All das erfährst du im Meteoritensaal.
Führungskarte: 4€
 
Der Besuch des Programms im Vortragssaal ist frei. Eine gültige Eintrittskarte in das Museum ist erforderlich.
 
Die Vorträge finden auf Deutsch statt.
 
Malwettbewerb:
Freier Eintritt für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Malwettbewerbs einschließlich zweier erwachsener Begleitpersonen bei Vorlage des Originalbilds und unter Nennung der Teilnahme zum Malwettbewerb „Ursprung des Lebens“ am Haupteingang des NHM Wien am 30. Juni 2019.
 
Allgemeine Information zum Asteroid Day:
https://www.nhm-wien.ac.at/asteroidday
http://asteroidday.org/
 
Information zum Asteroid Live-Programm:
https://asteroidday.org/asteroid-day-live-from-luxembourg/#hash_filters=df
Meteoriten-Einschlag Chicxulub
© Dona Jalufka
NHM Wien-Meteoritenforscher Ludovic Ferriere (li.) erklärt die Meteor-Radarstation
© NHM Wien, Kurt Kracher
Der Meteoritensaal im NHM Wien
© NHM Wien, Kurt Kracher
Der Meteoritensaal im NHM Wien
© NHM Wien, Kurt Kracher
Tscheljabinsk-Meteorit
Am 15. Februar 2013 explodierte ein kleiner, knapp 20 Meter großer extraterrestrischer Körper in etwa 25 km Höhe über Russland in der Nähe der Stadt Tscheljabinsk, die vom Explosionsort ca. 65 km enfernt war. Die Energie dieser Explosion betrug etwa das 30-fache der Hiroshima-Atombombe und führte sogar in der entfernten Stadt Tscheljabinsk zu großen Zerstörungen; ca. 1500 Menschen wurden verletzt.

Überreste des Tscheljabinsk-Meteoriten sind in der weltberühmten (und weltgrößten) Meteoriten-Schausammlung im Naturhistorischen Museum Wien im Saal 5 zu sehen.
In dieser Ausstellung können Besucherinnen und Besucher mit Hilfe des "Impakt-Simulators" auch ähnliche Ereignisse interaktiv nachvollziehen.

Tscheljabinsk-Meteorit
Am 15. Februar 2013 explodierte ein kleiner, knapp 20 Meter großer extraterrestrischer Körper in etwa 25 km Höhe über Russland in der Nähe der Stadt Tscheljabinsk, die vom Explosionsort ca. 65 km enfernt war. Die Energie dieser Explosion betrug etwa das 30-fache der Hiroshima-Atombombe und führte sogar in der entfernten Stadt Tscheljabinsk zu großen Zerstörungen; ca. 1500 Menschen wurden verletzt.

Überreste des Tscheljabinsk-Meteoriten sind in der weltberühmten (und weltgrößten) Meteoriten-Schausammlung im Naturhistorischen Museum Wien im Saal 5 zu sehen.
In dieser Ausstellung können Besucherinnen und Besucher mit Hilfe des "Impakt-Simulators" auch ähnliche Ereignisse interaktiv nachvollziehen.
  
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