Sammlung Altsteinzeit

Die Menschen der Altsteinzeit lebten vom Jagen und Sammeln. Das Klima der Eiszeit prägte die Landschaft – eine Lösstundra, in der Mammut, Wollhaarnashorn, Wildpferd und Rentier lebten. Man verwendete Geräte aus Knochen, Elfenbein und Stein sowie Schmuck aus Elfenbein, Muschel- und Schneckenschalen, die den Kern der Sammlung Altsteinzeit des Naturhistorischen Museum Wiens bilden.
 

Ansprechperson: Dr. Walpurga Antl-Weiser


Insgesamt umfasst die Sammlung mehrere tausend Inventarnummern und ca. 200.000 Einzelobjekte. Sie beinhaltet hauptsächlich Funde aus Niederösterreich und dem Mährischen Karst. Gerade die altsteinzeitlichen Funde aus Niederösterreich sind von hohem Wert für die Erforschung der Kulturentwicklung Europas während des Eiszeitalters. Besonders die Stücke aus den Fundschichten in Willendorf in der Welterberegion Wachau, die einen Zeitraum von fast 20.000 Jahren umfassen, ziehen daher die Aufmerksamkeit der internationalen Forschung auf sich.

Zur Sammlung gehören außerdem Steinwerkzeuge, die Josef Bayer während des 1. Weltkrieges in Palästina aufsammelte, und eine Reihe von Vergleichsstücken aus französischen Fundstellen.

Die ältesten Fundstücke der Sammlung sind ca. 600.000 Jahre alte Faustkeile aus Frankreich. Die ältesten Sammlungsstücke aus Österreich sind Werkzeuge von Neandertalern aus der Gudenushöhle bei Hartenstein in Niederösterreich. Diese sind etwa zwischen 40.000 und 100.000 Jahren alt.

Die bekanntesten Fundstücke - nicht nur der Sammlung Altsteinzeit, sondern des gesamten Hauses - sind die weltweit berühmten Frauenfiguren der Altsteinzeit: die Venus von Willendorf und die Statuette vom Galgenberg bei Stratzing/Krems Rehberg.

 


Die jüngsten Sammlungszuwächse stammen aus Willendorf und Grub bei Stillfried. Sie resultieren aus der Erforschung des Fundplatz Willendorf sowie aus neuen Ausgrabungen durch die Prähistorische Abteilung an einem Lagerplatz altsteinzeitlicher Jäger in Grub bei Stillfried a. d. March/NÖ. Letztere ergänzten die Sammlungsbestände um das größte Schmuckensemble der Altsteinzeit in Österreich.

Zur Sammlung gehören daneben Gerölle, die man unbearbeitet zum Zerreiben von verschiedenen Dingen verwendet hat. Manche kleine Gerölle weisen dementsprechend ausgeprägte Schleifspuren auf.

Dazu kommen noch Reste von Knochen eiszeitlicher Tiere und Farbreste. Bei den Farbresten handelt es sich meist um Rötelstücke, aber auch Graphit gehört zu den Sammlungsobjekten. Schon in der Altsteinzeit nutzen die Menschen Farben, um Gegenstände wie Knochen oder Steine zu bemalen. Außerdem wurde bei Bestattungen Rötel gestreut und viele Venusfiguren – darunter auch die Venus von Willendorf -  sind mit roter Farbe versehen worden.

 

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