Sammlungen


Das Naturhistorische Museum Wien beherbergt zirka 30 Millionen Sammlungsobjekte, die von rund 60 Wissenschafterinnen und Wissenschaftern in den Forschungsabteilungen des NHM Wien zur  Grundlagenforschung in den verschiedensten Gebieten der Human-, Erd- und Biowissenschaften herangezogen werden. Damit ist das Museum wichtiges Kompetenzzentrum für öffentliche Fragen und eine der größten außeruniversitären Forschungsinstitutionen Österreichs.

1750 hatte Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen das mit 30.000 Objekten zu diesem Zeitpunkt größte Naturalienkabinett von Johann von Baillou angekauft und damit den Grundstein für das NHM Wien gelegt. Die Sammlung, mit Schwerpunkt auf Mineralien und Fossilien sowie Schnecken- und Muschelschalen und Korallen, war zunächst in der Hofburg aufgestellt. Maria Theresia berief 1776 den Mineralogen und Montanisten Ignaz von Born nach Wien und betraute ihn mit dem systematischen Ausbau der Sammlung. Das Naturalienkabinett wurde damals zu einem Mittelpunkt der mineralogischen Forschung in Europa. Unter Kaiser Franz II. (I.; 1792-1835) wurde die Naturaliensammlung um ein eigenes Tierkabinett erweitert. Den Grundstock dafür bildeten die Jagdtrophäen der Habsburger, die bis auf Kaiser Maximilian II. (1564-1576) zurückgehen, sowie die berühmte Sammlung präparierter einheimischer Wirbeltiere und Insekten Joseph Natterers. Nach mehrfachen Umgliederungen folgte 1807 die Gründung eines eigenen Pflanzenkabinetts. Carl Schreibers, der von 1806 bis 1851 die Naturaliensammlung leitete, baute alle Abteilungen zu bedeutenden Forschungszentren aus. Im Laufe der Zeit wurde die Sammlung in ein selbständiges zoologisches, botanisches und mineralogisches Hofkabinett umgewandelt. Die Kollektionen wurden durch Tausch und Ankäufe, durch Forschungsreisen und die Sammeltätigkeit der Forscher sowie durch Legate laufend erweitert.

Aufgrund von Platzmangel und der Umplanung der Stadtarchitektur entstand unter Kaiser Franz Joseph die Neue Burg und der Maria-Theresien-Platz mit Kunsthistorischem und Naturhistorischem Museum. Das "K.k. Naturhistorischen Hofmuseum" wurde am 10. August 1889 eröffnet.
Für die umfassenden Sammlungen wurde 1990 ein Tiefspeicher angelegt, der sich unter dem Gebäude über vier Ebenen erstreckt und einen Teil des Sammlungsmaterials aufnimmt. Durch den Dachausbau (1991 bis 1995) wurden weitere Sammlungs-, aber auch zahlreiche neue Arbeitsräume gewonnen.

Die Forschung, das Bewahren und Vervollständigen der bedeutenden wissenschaftlichen Sammlungen sind heute aktueller denn je. Die Sammlung wird laufend weiter entwickelt und das Wissen um Sammlungserhalt und -management im nationalen und internationalen Austausch optimiert. Die Sammlung steht einer breit gefächerten Forschung zur Verfügung, die auf internationalem Niveau intensiv ausgeübt wird.
 

 

Auflistung der wissenschaftlichen Sammlungen



Anthropologie
Osteologische Sammlung
Pathologisch-Anatomische Sammlung
Moulagensammlung
Somatologische Sammlung
Fotothek


Botanik
Phanerogamen
Kryptogamen
Alkoholpräparate
Holzsammlung
Karpologische Sammlung

Archiv für
Wissenschaftsgeschichte

Bildersammlung
Fotosammlung
dingliche Quellen
Nachlässe, Briefe & Autographensammlung
Verwaltungsarchiv

Geologie & Paläontologie
Mikropaläontologische Sammlung
Paläobotanische Sammlung
Paläozoische Sammlung
Echinodermaten-Sammlung
Fossile Wirbeltiere
Mesozoikum
Känozoikum

Mineralogie & Petrographie
Meteoritensammlung
Gesteinssammlung
Mineraliensammlung
Bau- und Dekorgesteinssammlung
Lagerstättensammlung
Edelsteinsammlung

Prähistorie
Altsteinzeit
Jungsteinzeit
Bronzezeit
Ältere Eisenzeit
Jüngere Eisenzeit
Frühgeschichte
Goldobjekte
Prähistorischer Bergbau
Kaukasus
Prähistorische Textilien
Urgeschichte Allgemein (o.D.)

1. Zoologie
Säugetiersammlung
Herpetologische Sammlung
Vogelsammlung
Fischsammlung
Archäologisch-zoologische Sammlung

2. Zoologie
Lepidoptera
Diptera
Hemiptera
Hymenoptera
Coleoptera
Odonata/Ephemoptera, Insecta varia




3. Zoologie
Mollusca
Arachnoidea
Crustacea
Myriapoda
Evertebrata-varia-Sammlung

NHM Wien-Sammlungen auf internationalen Plattformen:

Archiv für Wissenschaftsgeschichte: http://aleph-prod-acc.obvsg.at
Botanik: www.europeana.eu  /  www.gbif.org   /  www.gbif.at
Geologie & Paläontologie: www.europeana.eu / www.geocase.eu
Mineralogie (Bau- und Dekorgesteinssammlung): www.europeana.eu
3. Zoologie (Sammlung Crustacea): www.marinespecies.org



  
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