Gelenkquarzit (Station 4, Saal 4)

Eine Besonderheit sind die vier Gelenkquarzit-Platten aus Brasilien: eine unerwartete Beweglichkeit der Gesteinsplatten, die biegsam und stabil zu gleich sind, verblüffen den Besucher.

 

Probieren Sie es selbst aus: Durch hin- und herbewegen lassen sich die Platten zum Schwingen bringen. Die auffallende Biegsamkeit dieser feinkörnigen Platten entsteht durch den lockeren Kornverband im vorwiegend aus Quarz bestehenden Gestein. Der ehemalige Sandstein wurde unter Druck- und Temperatureinwirkung umgewandelt und stellt eine seltene Varietät des Quarzits dar. Zwischen den Quarzkörnern wirken Talk, Chlorit oder Glimmer als Bindemittel. Die Biegsamkeit könnte auf schichtartig angeordnete Glimmerplättchen zurückgehen, die eine Art Gleitfähigkeit erlauben. Als Ursache wahrscheinlicher sind die Porosität des Gesteins und die scharnierartigen Gelenkverbindungen zwischen den Sandkörnern.

 

Die 70 x 45 cm großen, zentimeter-dünnen Platten sind unterschiedlich ausgeprägt in Farbe und Körnigkeit. Marmoriert, grau/braun, hellgrau, hellbraun. Man bekommt den Eindruck, dass die dunkleren Platten biegsamer wären. An manchen Stellen ist eine Art Oberflächenrelief oder Muster fühlbar, sonst sind sie weich und wenig scharfkantig. Die Platten klingen unterschiedlich, hell oder auch dumpf.

 

Gelenkquarzit (Itacolumit) ist selten. Man findet ihn nur in North und South Carolina (USA), in Indien, im Ural und in Portugal. Ein bedeutendes Vorkommen liegt in Brasilien, wo das Gestein namensgebend für den Berg Itacolomi ist. Das Gestein führt an dieser Stelle Gold, Pyrit, Hämatit, Magnetit und Turmalin. Der Itakolumit Brasiliens ist auch Muttergestein für Diamanten.

 

Nächstes Objekt: in der gegenüberliegenden Ecke des Saales (Fensterseite) befinden sich die Vulkanischen Bomben.

 

 

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