Tasttisch mit Schädel eines Gorillas, eines Vor- und eines Frühmenschen (Station 20, Saal 15)

Hinweise auf die Ernährung von Vormenschen können Zähne und Schädelformen geben. Eine kräftige Kaumuskulatur benötigt entsprechende Ursprungs- und Ansatzflächen am Schädel, die dessen Gestalt mitprägen.

Der große, knöcherne Scheitelkamm des Gorillas dient als erweiterte Ursprungsfläche des gewaltigen Schläfenmuskels, der zum Kauen von Pflanzen benötigt wird (Schädel gegenüber des Hörlöffels). Ein solcher Scheitelkamm bei „robusten“ Australopithecinen (Paranthropus) deutet auf eine ähnlich kauintensive, faserige Pflanzennahrung dieser Vormenschen vor 1,8 Millionen Jahren hin (vom Gorillaschädel links). Die Kaumuskulatur des zeitgleich lebenden Homo ergaster (vom Gorillaschädel rechts) war dagegen deutlich schwächer ausgebildet. Der Schläfenmuskel entsprang - wie beim modernen Menschen - nicht von der Schädelmitte sondern seitlich an den Schläfen und verursachte dort nur leichte, bogenförmige Grate. Homo ergaster dürfte ein Allesesser gewesen sein.
 
Die Ausdehnung des eigenen Schläfenmuskels kann man durch Abtasten der Schläfe und gleichzeitiges Ausführen von Kaubewegungen erkunden!
 
Nächstes Objekt: Auf der Innenseite des Saal 15, neben dem Durchgang zu Saal 14, befindet sich die Lade mit den Miniatur-Urmenschenbüsten


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