Angeregt durch die Mineraliensammlung seines Onkels F. M. von Friese, studierte Koechlin an der Wiener Universität Mineralogie,
Kristallographie, Petrographie und Geologie, belegte aber auch Vorlesungen in Mathematik, Physik und Chemie. 1887 schloß er
seine Studien mit dem Doktorat ab. Schon seit 1884 war Koechlin freiwilliger Mitarbeiter an der k.k. Mineralogisch - Petrographischen
Abteilung des Naturhistorischen Museums. Er entwarf nicht nur die Pläne für die Neuaufstellung der Mineraliensammlung im neuen
Haus am Ring sondern führte auch die notwendigen Ordnungsarbeiten durch. Unter Verzicht auf größere wissenschaftliche Untersuchungen
widmete er sich minutiös der Inventaraufnahme der zu dieser Zeit rasch anwachsenden Gesamtsammlungen. Seine nur abteilungsintern
gebrauchte Zusammenstellung über die verschiedenen Sammlungsteile und die Sammlungsarbeit sind heute noch für das praktische
Arbeiten mit den Sammlungsbeständen oft unentbehrlich.
Trotz seines Arbeitseifers wurde Koechlin erst 1912 zum Kustos 1. Klasse bestellt. 1920 wurde er Direktor der Mineralogisch - Petrographischen Abteilung und 1922 als Hofrat in den Ruhestand versetzt. Er stirbt am 11. 2. 1939 in Wien.

Rudolf Koechlin (1862-1939)