Prähistorische Salzproduktion in den Ostalpen

Mit der Hallstattzeit endet die Monopolstellung des Salzproduzenten Hallstatt. Kann man für die Bronzezeit davon ausgehen, dass Hallstatt der einzige große Anbieter von Steinsalz in den Ostalpen war, so änderte sich die Situation im 6. Jh. v. Chr. dramatisch. Mit dem nur 44 km entfernt gelegenen Dürrnberg bei Hallein erwächst dem Hallstätter Salzbergbau ein mächtiger Konkurrent. Damit nicht genug, liegen nun auch Hinweise für weitere Salzproduktion im Alpenraum vor, allerdings in einer anderen Technik als in Hallstatt und am Dürrnberg.

So legen die Funde aus Unken im Saalachtal die Vermutung nahe, dass hier Salz aus natürlich vorkommendem salzhaltigem Wasser gewonnen wurde. Dennoch müssen Hallstatt und später auch Hallein ein riesiges Gebiet mit Salz versorgt haben, wahrscheinlich bis in die Regionen südlich der Alpen. Die nächsten Salzproduzenten liegen in Süddeutschland, Mitteldeutschland und Osteuropa. Möglicherweise stellen die massiven Salzplatten, die in Hallstatt während der Älteren Eisenzeit gebrochen wurden, eine Reaktion auf diese neue Konkurrenz dar: speziell geformte Salzplatten als Hallstätter „Trade Mark“, die auf den ersten Blick die Unterscheidung vom Halleiner Salz ermöglichte. Trotz der Konkurrenz konnte Hallstatt seine Vormachtstellung behaupten. Die Ältere Eisenzeit in Hallstatt muss als Blütezeit des Salzabbaus gesehen werden.

: Salzplatte aus dem Bergbau der Älteren Eisenzeit. (Bild: A. W. Rausch - NHM Wien)
Salzplatte aus dem Bergbau der Älteren Eisenzeit. (Bild: A. W. Rausch - NHM Wien)
: Die ostalpinen Steinsalzvorkommen erstrecken sich von Hall in Tirol bis zum Halltal bei Mariazell. (Bild: K. Löcker)
Die ostalpinen Steinsalzvorkommen erstrecken sich von Hall in Tirol bis zum Halltal bei Mariazell. (Bild: K. Löcker)
  
Online-Tickets