Abbaumethoden in der Bronzezeit

In der Bronzezeit wurde kleinstückiges Salz gewonnen. Neben den Abbauspuren im Gestein sind auch die Arbeitsgeräte, wie Pickel, Fülltröge, Kratzen und Tragsäcke erhalten.

Die Abbaumethode
Arbeitsgeräte
 

Die Abbaumethode

Das Salz wurde im sogenannten trockenen Abbau gewonnen. Mit Bronzepickeln schlug man tiefe parallele Rillen in den Berg, um so die dazwischen liegenden Teile ausbrechen zu können. Derartige Abbauspuren haben sich im Grünerwerk über 3500 Jahre bis heute erhalten. Diese Technik erlaubte hauptsächlich die Gewinnung von kleinstückigem Salz. Größere Salzplatten konnten gebrochen werden, wenn sich durch die Bewegung des Berges Klüfte und Risse auftaten und diese mit dem Pickel erweitert wurden, bis man schließlich mit Brechstangen arbeiten konnte. Neben den Abbauspuren zeigt auch das Fördergerät für das Salz – Fülltröge, Kratzen und Tragsäcke –, dass hauptsächlich kleinstückiges Salz abgebaut wurde.
 

Arbeitsgeräte

Über das Aussehen des bronzezeitlichen Abbaugeräts sind wir gut informiert. Mit den heutigen Bergeisen sind sie nicht zu vergleichen.  Vielmehr handelt es sich um einen Bronzepickel, der auf ein Knieholz geschäftet war. Die Schäftung ist ein aus Eichen- oder Buchenholz geschnittenes abgewinkeltes Stück – Knieholz – mit langem, dünnem Stiel und zweizinkigem Kopf. Gebrochene Schäftungen wurden direkt im Berg liegen gelassen und kommen heute in großer Zahl bei den archäologischen Ausgrabungen zutage. Der Griff der Schäftung ist, gemessen an heutigen Verhältnissen, mit ca. einem Meter auffällig lang und sehr dünn.
: Knieholzschäftung und Bronzepickel, wie sie im bronzezeitlichen Bergbau in Hallstatt verwendet wurden. (A. W. Rausch - NHM Wien)
Knieholzschäftung und Bronzepickel, wie sie im bronzezeitlichen Bergbau in Hallstatt verwendet wurden. (A. W. Rausch - NHM Wien)
: Gebrochene Pickelschäftungen: Normalerweise wird nicht das funsktionstüchtige Gerät - Gezähe - aufgefunden, sondern nur die gebrochenen und daher liegen gelassenen Stücke. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
Gebrochene Pickelschäftungen: Normalerweise wird nicht das funsktionstüchtige Gerät - Gezähe - aufgefunden, sondern nur die gebrochenen und daher liegen gelassenen Stücke. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
: Bei diesen Rillen in Ulm und First des Grünerwerks handelt es sich um bronzezeitliche Abbauspuren, die sich über die Jahrtausende erhalten haben. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
Bei diesen Rillen in Ulm und First des Grünerwerks handelt es sich um bronzezeitliche Abbauspuren, die sich über die Jahrtausende erhalten haben. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
: Abbaumethode der Bronzezeit. Der Stil eines bronzezeitlichen Pickels ist bis zu einem Meter lang, fast zu dünn, um ihn richtig zu fassen, und der Winkel zwischen Bronzespitze und Stiel ungewohnt spitz. Der Schwerpunkt des Pickels liegt bei aufgesteckter Bronzespitze, die bis zu 2 kg wiegt, weit außerhalb der Achse des Stiels. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
Abbaumethode der Bronzezeit. Der Stil eines bronzezeitlichen Pickels ist bis zu einem Meter lang, fast zu dünn, um ihn richtig zu fassen, und der Winkel zwischen Bronzespitze und Stiel ungewohnt spitz. Der Schwerpunkt des Pickels liegt bei aufgesteckter Bronzespitze, die bis zu 2 kg wiegt, weit außerhalb der Achse des Stiels. (Foto: A. W. Rausch - NHM Wien)
  
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