Tasttisch mit Kulturobjekten (Station 23, Saal 14)

Menschliche Evolution bedeutet auch die Entwicklung von Kultur. Vor etwa 2,6 Millionen Jahren stellten Vormenschen erstmals Werkzeuge her und leiteten damit den Beginn der „Steinzeit“ ein. Auf diesem Tasttisch sind 12 Objekte verschiedener Kulturstufen in zeitlicher Abfolge angeordnet.

Ausgangspunkt für einen Rundgang gegen den Uhrzeigersinn ist ein Hornstein aus Niederösterreich (rechts vom Hörlöffel) als Beispiel für geeignetes Material zur Werkzeugherstellung. Der Originalstein unterscheidet sich durch seine kalte, glatte Oberfläche mit scharfen Bruchkanten von allen übrigen Objekten (Kopien). Die ersten Steinwerkzeuge wurden aus abgerundeten Basaltbrocken durch Abschlagen von größeren Stücken hergestellt wie das benachbarte 1,8–1,5 Mio. Jahre alte Objekt der Olduwan-Kultur aus Tansania zeigt. Darauf folgen zwei kunstfertig hergestellte, beidseitig bearbeitete Faustkeile der Acheuléen-Kultur aus Frankreich, ca. 800.000–550.000 bzw. 70.000 Jahre alt.

 

Zu den ältesten Felsmalereien zählen die 35.000 Jahre alten Funde aus der italienischen Grotta di Fumane. Auf dem rauen Stein wurden entlang natürlicher Grate, die die Form einer stehenden, menschlichen Gestalt bilden, Farbpigmente aufgetragen. Das flache, längliche Objekt rechts davon ist eine aus Knochen gefertigte Speerspitze aus Tschechien (31.000 Jahre). Beide Objekte werden der Kulturstufe des Aurignacien zugeordnet.

 

Das siebte Objekt, die Spitze eines Mammutstoßzahns aus Tschechien trägt eine feine Gravur, die als 25.000 Jahre alte Landkarte der Pollauer Berge gelesen werden kann. Die liegend montierte Venusfigur aus Frankreich gehört wie der Stoßzahn zur Kulturstufe des Gravettien und wurde vor ca. 23.000–22.000 Jahren aus Elfenbein geschnitzt. Der linke Arm sowie Teile der Brüste und des Bauches sind weggebrochen.

 

Eine Flöte aus Rentierknochen belegt die Herstellung von Musikinstrumenten in Niederösterreich vor 19.000 Jahren. Die stehend montierte, kopflose Venus aus Russland datiert auf ca. 15.000–13.000 Jahre.

 

Die letzten beiden Objekte stammen aus der frühen Jungsteinzeit und sind ca. 5.000 Jahre alt. Es handelt sich um ein Steinbeil aus Loosdorf und ein Gefäß aus Poysdorf, Niederösterreich. Die geometrischen Verzierungen an der Außenseite in Form von Vertiefungen sind typisch für die so genannte Linearbandkeramik dieser Zeit.

 

 

> zurück zu Station 22

> zurück zur Stationsübersicht

 

 

 

  
Online-Tickets