Herstellung von Kopien

Immer wieder stellen die Restaurator*innen der Prähistorischen Abteilung Abgüsse von Objekten aus der Sammlung her. Oft sind es Museen an den Fundorten der Fibeln, Dolche, Statuetten und anderer Kostbarkeiten, die eine Kopie des im Naturhistorischen Museum befindlichen Originals wünschen. Kopien werden aber auch gebraucht, wenn ein sehr empfindliches Objekt unter den Umgebungsbedingungen bei einer Ausstellung Gefahr liefe, Schaden zu nehmen.

 

: a) Die Form wird mit einem Kupferdraht versehen. - b) Die Form wird mit elektrisch leitendem Graphitpulver beschichtet. - c) Die Form, unter Gleichspannung, im Elektrolytbad. - d) Ein Überzug von 0,5 mm reinem Kupfer hat sich gebildet. - e) Der Überzug wird von der Form getrennt. - f) Deutlich ist noch der Kupferdraht mit den Klammern zu erkennen. - g) Die Klammern wurden entfernt und der Rohling grob poliert. - h) Überflüssiges Material wurde entfernt und fein poliert.
a) Die Form wird mit einem Kupferdraht versehen. - b) Die Form wird mit elektrisch leitendem Graphitpulver beschichtet. - c) Die Form, unter Gleichspannung, im Elektrolytbad. - d) Ein Überzug von 0,5 mm reinem Kupfer hat sich gebildet. - e) Der Überzug wird von der Form getrennt. - f) Deutlich ist noch der Kupferdraht mit den Klammern zu erkennen. - g) Die Klammern wurden entfernt und der Rohling grob poliert. - h) Überflüssiges Material wurde entfernt und fein poliert.

Außerdem stellen die Restaurator*innen Abgüsse her, damit die Besucher*innen auch einmal Gelegenheit erhalten können, Ausstellungsobjekte anfassen und in die Hand zu nehmen. Das ist mit den Originalen zu deren Schutz nicht möglich. Eine Kopie im Maßstab 1:1, bei der mitunter auch das tatsächliche Gewicht nachgeahmt wird, vermittelt aber einen sehr guten Eindruck von deren Beschaffenheit.

Gerade bei diesen Abgüssen ist eine eindeutige Kennzeichnung wichtig, aus der hervorgeht, dass es sich um eine Nachbildung handelt. Deshalb werden sie, ebenso wie die anderen in der Restaurierwerkstatt hergestellten Kopien, mit einem kleinen „c“ hinter der Inventarnummer gekennzeichnet.

Zur Abformung der Originale verwenden die Restaurator*innen der Prähistorischen Abteilung meist Dentalsilikon, denn dieses garantiert eine hohe Abformgenauigkeit. Zunächst werden die abzuformenden Objekte auf einer Seite in Plastilin eingebettet. Dann wird die gegenüberliegende Seite mit Silikon überzogen. Das Material muss einige Zeit aushärten, bevor das Objekt umgedreht und nach dem Entfernen des Plastilins die andere Seite bearbeitet werden kann.

Das Ablösen der Silikonüberzüge ist recht einfach, denn beim Aushärten des Materials entsteht Wärme, durch die das Wachs, das sich im Silikon befindet geschmolzen wird. Dieses dringt an die Oberfläche und legt sich wie ein Schutzfilm zwischen das Objekt und die Form.
 

Die beiden Formhälften werden anschließend mit Polyurethanmasse gefüllt und zusammengesetzt. Die Polyurethanmasse kann in Farbe, Gewicht aber auch Belastbarkeit und vielem mehr an das Originalobjekt angepasst werden, indem man verschiedene Stoffe beimischt.

Ein besonderes Verfahren zur Herstellung von Kopien ist die Galvanotechnik. Dabei wird ebenfalls zunächst eine Silikonform hergestellt, die anschließend durch Graphitpulver elektrisch leitfähig gemacht wird. Sie wird mit einem elektrischen Minuspol versehen und in eine Elektrolytlösung gelegt. Dann wird eine Gleichstromspannung im Niedervoltbereich durch die Lösung geleitet. In der Form lagert sich ein metallischer Überzug ab, dessen Dicke exakt gesteuert werden kann. Auf diese Weise können Kopien hergestellt werden, die sich kaum vom Original unterscheiden lassen.

Für die Experimentelle Archäologie in Hallstatt werden gelegentlich auch Wachsabgüsse hergestellt, mit denen die Archäotechniker*innen Objekte durch Guss in verlorener Form herstellen können. Diese Wachsabgüsse werden bei den Experimenten zunächst in eine Masse aus Ton und Pflanzenfasern eingepackt und anschließend bei Raumtemperatur getrocknet. Dann wird die Form leicht erhitzt, wodurch das Wachs schmilzt. Es wird aus der Form entfernt und in den so entstandenen Hohlraum wird beispielsweise Bronze gegossen. Auf diese Weise können die Archäotechniker*innen Gegenstände herstellen, die sie für ihre Experimente brauchen.
 

  
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