Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, Serie b 124 (2022)

ISSN 0255-0105, eISSN 2957-4544
ISBN 978-3-903096-53-0

Erscheinungsdatum / Publication date: 08.04.2022

Inhalt / Content

  • Sattmann, Helmut: Weaving a flying carpet – Ulrike Aspöck, the Natural History Museum in Vienna and the Neuropterida. A laudation on the occasion of her 80th birthday. p. 5-17, 11 figs
    Ulrike Aspöck, eine international anerkannte Zoologin, ist am Naturhistorischen Museum Wien – NHMW seit bald fünf Jahrzehnten Stolz und Stütze der Wissenschaft. Entomologisch bestens ausgebildet, fachlich international vernetzt, kritisch im Geiste und unternehmungslustig in der Sache, hat sie sich unschätzbare Verdienste um das Museum und ihr Fachgebiet erworben. Ulrike Aspöck ist eine Expertin auf dem Gebiet der Morphologie, Systematik, Phylogenetik und Tiergeographie der Neuropterida, mit Fokus auf die tiergeographisch spannenden Raphidioptera, die Kamelhalsfliegen. Die beeindruckende Ernte zahlreicher herausfordernder Sammelreisen, akribischer Arbeit am Mikroskop, im Labor und in der Sammlung sind enorme Fortschritte der Kenntnis um diese Organismen, die in mehr als 320 Publikationen ihren Niederschlag fanden, sowie wertvolle Zuwächse der Sammlungsbestände. Darüber hinaus hat Ulrike Aspöck mit Zielstrebigkeit und Charme zahlreiche Initiativen ergriffen und mitgetragen, die der Sichtbarkeit der österreichischen Zoologie zugutegekommen sind. Ulrike Aspöck war schon als Kind naturinteressiert, als klassische Naturforscherin sieht sie sich selbst dennoch nicht. Mehr die Abenteuerlust und die Neugier haben sie angetrieben, Biologie zu studieren. „Ihre“ Gruppe, die Neuropterida hat sie gewissermaßen geheiratet. Horst Aspöck, ihr späterer Ehemann, hatte ihr die Neuropteren und Raphidiopteren nähergebracht. Ulrike vollendete ihre Dissertation über die Raphidiopteren der Nearktis im Jahr 1974 an der Universität Wien. An dieser Universität ist Ulrike Aspöck seit 1995 auch als Dozentin und seit 2001 als Professorin tätig. Ihre erste Begegnung mit dem Naturhistorischen Museum war gleichzeitig auch ihr erstes privates Rendezvous mit Horst Aspöck und fand just unter dem Fenster ihres heutigen Arbeitszimmers am NHM statt. Ulrike studierte als Volontärin die Neuropteren in der Sammlung des Museums mit Unterstützung von Max Beier, dem damaligen Direktor der Zoologischen Abteilung. Hier lernte sie auch weitere Kollegen im musealen Netzwerk kennen, wie die Kuratoren Friedrich Kasy und Alfred Kaltenbach. Schon im Frühjahr 1963 ergaben sich Kontakte mit Herbert Hölzel durch Horst Aspöck. Auf der jährlich stattfindenden international besuchten Entomologentagung in Linz begegnete sie der Malerin und Sammlerin Eva Vartian und den Autodidakten Franz Ressel und Hubert Rausch, deren Engagement die Palette der Studienobjekte quantitativ und geographisch erweiterte. Bereits 1982 hatte Ulrike Aspöck eine temporäre Stelle in der Dipterensammlung des Museums inne. Nach dieser Anstellung blieb sie dem Museum als assoziierte Wissenschaftlerin verbunden, bis sich mit der Pensionierung von Alfred Kaltenbach eine Chance auf eine feste Stelle bot. 1986 trat sie die Stelle als Kuratorin der Sammlung „Insecta varia“ an. Seit ihrer Pensionierung im Jahr 2006 ist Ulrike Aspöck unvermindert als „Associate Scientist“ im NHMW tätig. Die phylogenetische und tiergeographische Forschung an einer Tiergruppe mit weltweiter Verbreitung, erforderte neben dem Studium wissenschaftlicher Sammlungen auch das Reisen in ferne Länder. Weltoffenheit und die Fähigkeit, auch unter schwierigen äußeren Bedingungen den Mut nicht zu verlieren, ließen Ulrike Aspöck viele Expeditionen erfolgreich absolvieren. Ihre Triebfedern waren auch hier wissenschaftliche Neugierde und Abenteuerlust. Ulrike Aspöck ist in allem, was sie tut, arbeitsam und zielstrebig, ohne den Blick auf die menschlichen Seiten des Lebens zu verlieren.
  • Bogutskaya, Nina G., Mikschi, Ernst, Riedl, Mario Dominik, Szeiler, Stefan, Frade, Pedro R., and Palandacic, Anja: An annotated catalogue of the type specimens described by Maximilian Holly housed in the Natural History Museum of Vienna. Part. 1. Chordata: Actinopterygii and Echinodermata: Asteroidea. p. 19-92, 17 figs
    Zoological collections remain the main archive of animal biodiversity on Earth, and are of major importance especially in times of large-scale biodiversity decline. The most vital part of these collections are the type specimens, which represent the original and unique reference for respective species. A full digitisation of the entire Natural History Museum Vienna collections is currently ongoing. In the meanwhile, annotated lists of groups of types based on a thorough study of all aspects of historical museum specimens considering the Extended Specimen approach are an essential resource for researchers to perform taxonomic revisions, phylogenetic studies, barcoding, and conservation management. As the first example for the Fish Collection, we provide a catalogue of type specimens of actinopterygian species described by Maximilian Holly and deposited in the Natural History Museum of Vienna. All together, the presented catalogue includes 141 specimens in 128 lots (catalogue numbers) of 41 species-group taxa (species and subspecies). We present data on nomenclatural status of the specimens to clarify type localities and dates, review taxonomic histories for all taxa and their validity or synonymisations, a full bibliography of the original descriptions and related literature, and illustrations for especially poorly known taxa. The holotype of one invertebrate species in Asteroidea is also included as a single species described by Holly in echinoderms; Polychaeta will follow in Part 2 of the catalogue. We aim to provide a comprehensive taxonomic guide to Holly’s types highlighting the importance of research on type specimens for clarifying existing taxonomic problems and importance for species conservation.

    Zusammenfassung
    Zoologische Sammlungen sind das wichtigste Archiv für Belege der Artenvielfalt des Tierreichs, ganz besonders angesichts des aktuellen massiven Rückgangs der Biodiversität weltweit. Der aus taxonomischer Sicht wichtigste Teil dieser Sammlungen sind Typusexemplare, die als ursprüngliche und einzigartige Referenz der jeweiligen Arten dienen. Kommentierte Listen von Typen unter Berücksichtigung einer gründlichen Untersuchung aller Aspekte historischer Museumsexemplare gemäß des „Extended Specimen approach“, stellen eine wesentliche Ressource, um taxonomische Revisionen vorzunehmen oder weiterführende Studien (z. B. zu Phylogenie, Genetik, Artenschutz, etc.) zu betreiben. Im Rahmen der Erstellung des Katalogs wurden sämtliche verfügbaren Informationen zu Hollys Typen auch digitalisiert. Hier stellen wir einen Katalog der Typusexemplare von Arten zur Verfügung, die von Maximilian Holly beschrieben und im Naturhistorischen Museum Wien hinterlegt sind. Insgesamt umfasst der Katalog 141 Exemplare in 128 Serien (Katalognummern) von 41 Taxa (Arten und Unterarten). Wir präsentieren Daten, die den nomenklatorischen Status der Exemplare bestätigen, klären Fragen zu Typuslokalitäten und Funddaten, überprüfen die taxonomische Geschichte der Taxa und die Validität ihrer Namen. Eine vollständige Bibliographie der Originalbeschreibungen und weiterer relevanter Literatur, sowie Illustrationen für einige weitgehend unbekannte Taxa, ergänzen den Katalog. Ebenfalls enthalten ist der Holotypus von Mithrodia fisheri Holly, 1932, eines von Holly beschriebenen Seesterns, um die Anwendbarkeit des Prinzips des „Extended Specimen approach“ bei Evertebraten zu dokumentieren. Die von Holly bearbeiteten Polychaeten werden in einem gesonderten, zweiten Teil des Katalogs erscheinen. Unser Ziel ist es, einen umfassenden taxonomischen Leitfaden für die von Holly beschriebenen Arten bereitzustellen, der die Rolle der Forschung an und mit Typusexemplaren bei der Klärung bestehender taxonomischer Probleme ebenso unterstreicht, wie ihre Bedeutung für Maßnahmen des Artenschutzes.
    Key words: biodiversity, zoological collections, freshwater fishes, Natural History Museum Vienna, digitisation, Maximilian Holly.
  • Makranczy, György: Review of the Thinodromus signatus species group (Insecta: Coleoptera: Staphylinidae: Oxytelinae). p. 93-186, 166 figs
    The South American Thinodromus signatus species group is distributed primarily in the Andes of Chile and Argentina, there ubiquitous and almost hegemonistic members of the Carpelimus group of genera. The species live on stream- and riverbanks, often in moss or among gravel. Formerly most species were included in the genus-group taxon Paracarpalimus Scheerpeltz, 1937, and one was described in its own subgenus Stenoderophloeus Scheerpeltz, 1972, syn.n., both are here treated under Thinodromus Kraatz, 1857. Identities of all the so far named species are clarified, 25 valid species are recognized, eight of these are described here as new: Thinodromus franzi sp.n. (Chile: Aysén), Th. janinae sp.n. (Chile: Bíobío), Th. kadari sp.n. (Chile: Chiloe), Th. newtonorum sp.n. (Chile: Osorno), Th. saizi sp.n. (Chile: Malleco), Th. struyvei sp.n. (Chile: Curicó), Th. tegens sp.n. (Chile: Malleco) and Th. toroi sp.n. (Argentina: Neuquén). Although not recognized as a member of the species group, Th. guttula (Bernhauer, 1922) is also treated here. The following new synonymies are proposed: Thinodromus andicola (Fairmaire & Germain, 1861) = Tr. cameroni Bernhauer, 1926, syn.n., Tr. acuticollis Bernhauer, 1927, syn.n., = Tr. acuticollis var. walkeri Bernhauer, 1933, syn.n., = Trogophloeus sulcifrons Coiffait & Sáiz, 1968, syn.n., = Trogophloeus atacamensis Coiffait & Sáiz, 1968, syn.n., = T. quadripennis Scheerpeltz, 1972, syn.n., = Tr. bolsonensis Scheerpeltz, 1972, syn.n., = Tr. brunnipennis Scheerpeltz, 1972, syn.n.; Th. germaini (Coiffait & Sáiz, 1968) = Tr. nigronitidus Scheerpeltz, 1972, syn.n.; Th. guttula (Bernhauer, 1922) = Tr. binotatus Bernhauer, 1922, syn.n., = Tr. catamarcanus Bernhauer, 1925, syn.n.; Th. impressipennis (Fairmaire & Germain, 1861) = Tr. iniquipennis Scheerpeltz, 1972, syn.n.; Th. nitidifrons (Fauvel, 1867) = Tr. ocultus Coiffait & Sáiz, 1968, syn.n.; Th. schwabei (Bernhauer, 1939) = Tr. guttifer Scheerpeltz, 1972, syn.n.; Th. signatus (Erichson, 1834) = Tr. nitidiventris Fairmaire & Germain, 1861, syn.n. Lectotypes are designated for Homalotrichus fuscus Solier, 1849, Trogophloeus andicola Fairmaire & Germain, 1861, Tr. angulicollis Fauvel, 1867, Tr. araucanus Fauvel, 1867, Tr. binotatus Bernhauer, 1922, Tr. championi Bernhauer, 1912, Tr. grandipennis Bernhauer, 1934, Tr. guttula Bernhauer, 1922, Tr. impressipennis Fairmaire & Germain, 1861, Tr. mersus Fairmaire & Germain, 1861, Tr. nitidifrons Fauvel, 1867, Tr. nitidiventris Fairmaire & Germain, 1861, Tr. schwabei Bernhauer, 1939, Tr. signatus Erichson, 1834, Tr. acuticollis var. walkeri Bernhauer, 1933 and neotypes for Trogophloeus asperatus Coiffait & Sáiz, 1968 (Chile: Araucanía), Tr. fulgidus Coiffait & Sáiz, 1968 (Chile: Santiago), Tr. germaini Coiffait & Sáiz, 1968 (Chile: Cachapoal), Tr. ocultus Coiffait & Sáiz, 1968 (Chile: Valparaiso), Tr. sulcifrons Coiffait & Sáiz, 1968 (Chile: Magallanes) and Homalotrichus obscurus Solier, 1849 (Chile: Santiago). Valid species are illustrated by line drawings of the male terminalia and genitalia plus colour habitus photographs. A key is provided for all the treated taxa.
    Key words: Coleoptera, Staphylinidae, Oxytelinae, Thinodromus, Paracarpalimus, new species, new synonyms, lectotypes, neotypes, key, Andes, Neotropical region, Southern Temperate zone.

    Zusammenfassung
    Die Thinodromus signatus-Artengruppe ist vorwiegend in den chilenischen und argentinischen Anden verbreitet und stellt dort die vorherrschenden Vertreter der Carpelimus-Gattungsgruppe dar. Die Arten leben an Ufern von Fließgewässern, oft in Moos und Schotter. Früher wurden die meisten Arten der Gattung Paracarpalimus Scheerpeltz, 1937 zugeordnet, eine sogar in einer eigenen Untergattung Stenoderophloeus Scheerpeltz, 1972. Beide werden hier als Synonyme zu Thinodromus Kraatz, 1857 behandelt. Die Identitäten aller bekannten Arten sind geklärt, 25 gültige Arten sind bekannt, acht davon werden neu beschrieben: Thinodromus franzi sp.n. (Chile: Aysén), Th. janinae sp.n. (Chile: Bíobío), Th. kadari sp.n. (Chile: Chiloe), Th. newtonorum sp.n. (Chile: Osorno), Th. saizi sp.n. (Chile: Malleco), Th. struyvei sp.n. (Chile: Curicó), Th. tegens sp.n. (Chile: Malleco) and Th. toroi sp.n. (Argentina: Neuquén). Obwohl nicht als zur Artgruppe gehörig aufgefasst, wird Th. guttula (Bernhauer, 1922) ebenfalls hier behandelt. Folgende neue Synonymien werden vorgeschlagen: Thinodromus andicola (Fairmaire & Germain, 1861) = Tr. cameroni Bernhauer, 1926, syn.n., Tr. acuticollis Bernhauer, 1927, syn.n., = Tr. acuticollis var. walkeri Bernhauer, 1933, syn.n., = Trogophloeus sulcifrons Coiffait & Sáiz, 1968, syn.n., = Trogophloeus atacamensis Coiffait & Sáiz, 1968, syn.n., = T. quadripennis Scheerpeltz, 1972, syn.n., = Tr. bolsonensis Scheerpeltz, 1972, syn.n., = Tr. brunnipennis Scheerpeltz, 1972, syn.n.; Th. germaini (Coiffait & Sáiz, 1968) = Tr. nigronitidus Scheerpeltz, 1972, syn.n.; Th. guttula (Bernhauer, 1922) = Tr. binotatus Bernhauer, 1922, syn.n., = Tr. catamarcanus Bernhauer, 1925, syn.n.; Th. impressipennis (Fairmaire & Germain, 1861) = Tr. iniquipennis Scheerpeltz, 1972, syn.n.; Th. nitidifrons (Fauvel, 1867) = Tr. ocultus Coiffait & Sáiz, 1968, syn.n.; Th. schwabei (Bernhauer, 1939) = Tr. guttifer Scheerpeltz, 1972, syn.n.; Th. signatus (Erichson, 1834) = Tr. nitidiventris Fairmaire & Germain, 1861, syn.n. Lectotypen werden designiert für Homalotrichus fuscus Solier, 1849, Trogophloeus andicola Fairmaire & Germain, 1861, Tr. angulicollis Fauvel, 1867, Tr. araucanus Fauvel, 1867, Tr. binotatus Bernhauer, 1922, Tr. championi Bernhauer, 1912, Tr. grandipennis Bernhauer, 1934, Tr. guttula Bernhauer, 1922, Tr. impressipennis Fairmaire & Germain, 1861, Tr. mersus Fairmaire & Germain, 1861, Tr. nitidifrons Fauvel, 1867, Tr. nitidiventris Fairmaire & Germain, 1861, Tr. schwabei Bernhauer, 1939, Tr. signatus Erichson, 1834, Tr. acuticollis var. walkeri Bernhauer, 1933 und Neotypen für Trogophloeus asperatus Coiffait & Sáiz, 1968 (Chile: Araucanía), Tr. fulgidus Coiffait & Sáiz, 1968 (Chile: Santiago), Tr. germaini Coiffait & Sáiz, 1968 (Chile: Cachapoal), Tr. ocultus Coiffait & Sáiz, 1968 (Chile: Valparaiso), Tr. sulcifrons Coiffait & Sáiz, 1968 (Chile: Magallanes) und Homalotrichus obscurus Solier, 1849 (Chile: Santiago). Valide Arten sind illustriert durch Strichzeichnungen der männlichen Terminalia und Genitalien sowie farbige Habitusfotos. Ein Bestimmungsschlüssel für alle behandelten Taxa ist ebenfalls inkludiert.
  • Kahrer, Andreas and Zettel, Herbert: Type material of Leucaspis pusilla Löw, 1883 (Insecta: Hemiptera: Diaspididae) recovered in the Natural History Museum Vienna. p. 187-192, 8 figs
    In the course of cataloguing the collection of scale insects in the Natural History Museum Vienna type material of Leucaspis pusilla Löw, 1883 (Diaspididae) was recovered. It consists of two twigs of Scots pine (Pinus sylvestris) bearing masses of dry diaspidid scales, four mica slides containing 14 males, and a small glass container keeping 24 males. The twigs and the mica slides are labelled with “Mödling Austria inferior”, “Auf Pinus silvestris L.”, and “ pusilla det. Löw”; the container with “Schönbrunn Austria inferior”, “Auf Pinus silvestris L.”, and “ pusilla det. Löw”. This suits entirely to the type data according to the description by Löw. Twelve dry female specimens were prepared and mounted on microscopic slides. The identity of each individually mounted female was confirmed as being Leucaspis pusilla according to current taxonomy. One mounted female of this series was designated as the lectotype. The males remain unstudied.
    Key words: Leucaspis pusilla, Diaspididae, type material, recovery, lectotype designation.

    Zusammenfassung
    Während Arbeiten in der Schildläuse-Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien wurde das Typenmaterial von Leucaspis pusilla Löw, 1883 (Diaspididae) erkannt. Es besteht aus zwei kleinen Zweigen der Rotföhre (Pinus sylvestris) mit Massenansammlungen trockener Schildläuse, vier Glimmerpräparaten mit 14 Männchen und einem kleinen Glasbehältnis mit 24 Männchen. Die beiden Zweige und die vier Glimmerpräparate sind mit “Mödling Austria inferior”, “Auf Pinus silvestris L.” und “ pusilla det. Löw” etikettiert; das Glasgefäß ist mit “Schönbrunn Austria inferior”, “Auf Pinus silvestris L.” und “ pusilla det. Löw” beschriftet. Dies entspricht völlig den Angaben in der Beschreibung durch Löw. Zwölf getrocknete Weibchen wurden präpariert und als mikroskopische Präparate fixiert. Ihre Identität entspricht Leucaspis pusilla nach der derzeit geltenden Taxonomie. Ein präpariertes Weibchen wurde als der Lectotypus designiert. Die Männchen wurden nicht näher untersucht.
  • Zettel, Herbert, Laciny, Alice, and Bruckner, Harald: Catalogue of the type specimens of the family Gerridae (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) in the Natural History Museum Vienna. p. 193-247, 87 figs
    The type specimens of the water strider family Gerridae housed in the Natural History Museum Vienna are catalogued. Information on type status, label data, and current taxonomic status is provided. The treated material consists of 1242 specimens of 153 nominal taxa of species and subspecies, including 47 holotypes, 4 lectotypes, 50 syntypes (including 2 questionable), 14 paralectotypes, and 1127 paratypes (including 11 allotypes). Photographs of 88 type specimens are provided.
    Key words: Gerridae, types, catalogue, collection.

    Zusammenfassung
    Die Typenexemplare der Wasserläuferfamilie Gerridae, die im Naturhistorischen Museum in Wien verwahrt werden, wurden katalogisiert. Informationen zum Typenstatus, zu den Etikettendaten und zum aktuellen taxonomischen Status werden geliefert. Das behandelte Material umfasst 1242 Exemplare von 153 nominellen Taxa von Arten und Unterarten, einschließlich 47 Holotypen, 4 Lectotypen, 50 Syntypen (einschließlich zweier fraglicher), 14 Paralectotypen und 1127 Paratypen (einschließlich 11 Allotypen). 88 Typusexemplare werden illustriert.
  • Dworschak, Peter C.: On a collection of axiidean shrimp (Decapoda: Callianassidae, Callichiridae and Callianideidae) from the Gulf of Aqaba, Red Sea. p. 249-264, 5 figs
    A summary of species from four axiidean families collected between 2000 and 2002 in Aqaba, Jordan and in 2005 in Dahab, Egypt (Red Sea, Gulf of Aqaba) is presented. The family Callianassidae, represented by five species, is the most diverse. The species Paratrypaea bouvieri (Nobili, 1904) occurs in high numbers in the intertidal of Dahab, P. maldivensis (Borradaile, 1904) was the most common species in subtidal sediments of Dahab, second most common in Aqaba, Aqaballianassa aqabaensis (Dworschak, 2003) the most common from sublittoral sediments at Aqaba and second most at Dahab, only one specimen each was found of Spinicallianassa spinicauda (Komai, Maenosono & Fujita, 2014) and Praedatrypaea praedatrix (de Man, 1905). Represented by one species each is the Callichiridae with Glypturus laurae (de Saint Laurent, 1984) and Eucalliacidae with Calliaxina kensleyi (Dworschak, 2005), respectively. Found only in Aqaba was the member of the Callianideidae, Thomassinia gebioides de Saint Laurent, 1979. Figures for P. praedatrix and S. spinicauda (Callianassidae) and for C. kensleyi (Eucalliacidae) are presented. In addition, information on the burrows of the five more common species are given.
    Key words: Axiidea, Callianassidae, Callichiridae, Eucalliacidae, Callianideidae, Red Sea, Aqaba, Dahab, burrowing shrimp.
  • De Grave, Sammy, Dworschak, Peter C., Low, Martyn E. Y., and Ng, Peter K. L.: The Decapoda described by the Austrian carcinologist Camill Heller (1823–1917): checklist, dates of publication and bibliography. p. 265-299, figs, tabs
    In the present contribution, all of Heller’s new decapod genus- and species-group names are listed with their current identities. In total, Heller described 149 species-group taxa, of which 75 are currently still in use, as well as 16 genus-group taxa, eight of which are still in use today. A complete list of the Decapoda publications of Heller with accurate dates of publication is also provided. The identities of two crab species are elucidated, with one herein considered to be a nomen oblitum. The accurate publication dates of two papers in which the same species of shrimp was described under two different names also leads to one considered to be a nomen oblitum to retain stability. Finally, the type localities of three species of freshwater shrimp of the genus Macrobrachium from Brazil are clarified, based on contemporary pre-1900 museum labels.
    Key words: Heller, Novara, publication dates, Decapoda.

    Zusammfassung
    Die vorliegende Arbeit listet die Namen aller zehnfüßigen Krebse, die von Heller als neue Namen in Gattung- und Artgruppen beschrieben wurden, samt ihrer derzeitigen Identität auf. Insgesamt veröffentlichte Heller 149 Namen in der Artgruppe, von denen 75 noch heute in Gebrauch sind, und 16 Namen in der Gattungsgruppe, von denen acht heute noch gültig sind. Eine vollständige Liste der Publikationen Hellers zu Dekapoden mit Deutungen zum genauen Erscheinungsdatum wird ebenfalls vorgelegt. Die Identität zweier Krabbenarten wird näher behandelt, der Name einer davon wird als nomen oblitum betrachtet. Die Ermittlung der genauen Publikationdaten zweier Arbeiten, in denen dieselbe Art unter zwei verschiedenen Namen beschrieben wurde, hat zur Folge, dass das ältere Synonym als nomen oblitum betrachtet wird um Stabilität zu gewährleisten. Zudem werden die Typuslokalitäten zweier Süßwassergarnelen der Gattung Macrobrachium aus Brasilien anhand unveröffentlichter Daten auf alten Museumsetiketten geklärt.
  • Wallnöfer, Bruno: A revision of neotropical Diospyros (Ebenaceae): part 15. p. 301-329, 7 figs
    In the course of a revision of the New World Ebenaceae for "Flora Neotropica" and some regional floras, specimens from ca. 100 herbaria have been studied. The widespread, very variable, South American Diospyros capreifolia Mart. ex Hiern (synonyms: Maba melinonii Hiern, and D. ubaita B.Walln.) as well as the closely related Peruvian endemic D. dolmen B.Walln. are here presented. Figures, a distribution map, vernacular names, information on habitat, and a list of specimens are included.
    Key words: Ebenaceae, Diospyros capreifolia, dolmen, ubaita, Maba melinonii, revision, taxonomy, distribution map, Flora of South America.

    Zusammenfassung
    Im Rahmen einer Revision der neuweltlichen Ebenaceae für "Flora Neotropica" und einige Regionalfloren konnten Herbarbelege aus ca. 100 Herbarien studiert werden. Die weit verbreitete, sehr variable Art Diospyros capreifolia Mart. ex Hiern (Synonyme: Maba melinonii Hiern und D. ubaita B.Walln.), sowie der damit nahe verwandte, peruanische Endemit D. dolmen B.Walln. werden hier präsentiert. Abbildungen, eine Verbreitungskarte, Volksnamen, Angaben zum Habitat, und eine Liste der gesehenen Herbarbelege werden präsentiert.
  • Schuster, Tanja M., Williams, David M., and Van de Vijver, Bart: The diatom collection of Albert Grunow (1826–1914) at the herbarium of the Natural History Museum Vienna (W). p. 331-362, 15 figs Supplementary Material
    Albert Grunow (1826–1914) was a prolific diatomist, who described thousands of taxa. His work is foundational and greatly improved our knowledge of diatom taxonomy. Grunow’s historical collection is still relevant for modern biodiversity research, as it includes many types and other historical material. Thorough taxonomic work considering type and other relevant original material is critical in view of the role of diatoms as aquatic bio-indicator species (e. g. for water quality monitoring purposes), Earth’s history, and environmental change modelling. Here, we introduce the Grunow diatom collection at the Department of Botany of the Natural History Museum Vienna (herbarium W), its components and included object types, their organisation and management. The collection is complex for various reasons. For one, it encompasses a great variety of material types (e. g. loose diatomaceous earth in capsules; samples mounted on card, glass, or mica; microscope slides and other preparations; drawings; accession books (= catalogue); literature annotated by Grunow). Second, its components are interlinked and need to be considered together for identifying and locating specimens, which therefore involves a series of steps. Third, Grunow’s collection includes a lot of material sent to him by other collectors, resulting in various numbering systems for collector vs sample numbers that need to be reconciled, often across multiple institutions. The aim of this paper is to detail this complexity for facilitating material requests to the W herbarium by giving a step by step example pinpointing original and other historical material of Achnanthes inflata (Kützing) Grunow. This shows how such material is located in the collection, so requesters know which information to supply to speed up a search within the diatom collection.
    Key words: Bacillariophyta, cryptogams, curation, de Toni, SMS Novara expedition, Henri Van Heurck, George A. Walker Arnott.

    Zusammenfassung
    Albert Grunow (1826–1914) war ein ausgesprochen produktiver Diatomeenforscher, der tausende Taxa beschrieben hat. Seine grundlegende Arbeit hat unser Wissen zur Kieselalgentaxonomie enorm vorangetrieben. Grunow’s historische Sammlung ist nach wie vor relevant für moderne Biodiversitätsforschung, da sie viele Typen und weiteres historisches Material enthält. Gründliche taxonomische Studien unter Einbeziehung von Typen und weiterem relevanten Originalmaterial ist essentiell in Anbetracht der Rolle von Kieselalgen als Bioindikatoren in aquatischen Ökosystemen (zum Beispiel für Wasserqualitätskontrollen), Erdgeschichte und Klimawandelmodellierung. In diesem Beitrag stellen wir die Grunow Diatomeensammlung in der Botanischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien (Herbarium W) vor, seine Bestandteile und die enthaltenen Objekttypen, deren Organisation und Management. Die Sammlung ist aus verschiedenen Gründen komplex. Zum einen, beinhaltet sie eine große Vielfalt von Materialtypen wie losen Kieselgur in Kapseln; Proben die auf Papier, Glas oder Mica präpariert sind; Objektträger und andere Präparationen; Zeichnungen; Zugangsbücher (= Katalog); Bücher mit Anmerkungen von Grunow. Zum anderen, sind diese Bestandteile miteinander verbunden und müssen zusammen in Betracht gezogen werden um bestimmte Proben zu identifizieren und zu finden, was eine Serie von Schritten beinhaltet. Des Weiteren, enthält die Grunowsche Sammlung viel Material das ihm durch andere Sammler zukam, mit dem Ergebnis, dass eine Reihe von Nummerierungssystemen wie Sammelnummer vs Probennummer, oft über mehrere Institutionen hinweg, entwirrt werden müssen. Das Ziel dieses Beitrags ist diese Komplexität aufzuzeigen um Materialanfragen an Herbarium W zu vereinfachen. Wir tun dies anhand eines Beispiels wo wir Schritt für Schritt Original- und anderes historisches Material von Achnanthes inflata (Kützing) Grunow orten. Dies zeigt wie Material in der Sammlung aufgefunden wird damit Anfragende wissen, welche Informationen angegeben werden sollen um die Suche in der Sammlung zu beschleunigen.
  • New Taxa. p. 363

 

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