Lange Nacht der Forschung

Freitag, 13. April 2018, 17:00 Uhr | NHM Event
17:00 bis 23:00 Uhr
In der Langen Nacht der Forschung ist das Museum von 17.00 bis 23.00 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Außer Saal 1 sind die Schausäle geschlossen.


Programm:

Austrian Barcode of Life – what else?
Besucher/innen haben Gelegenheit, Details über ein topaktuelles faszinierendes Forschungsprojekt aus erster Hand von den Initiatoren und Initiatorinnen zu erfahren: Ziele von ABOL (Austrian Barcode of Life) ist die Erfassung standardisierter Gensequenzen aller in Österreich lebender Tiere, Pflanzen, Pilze (DNA-Barcoding). Eine öffentlich zugängliche Datenbank steht für zahlreiche Anwendungen vom Naturschutz bis zur Lebensmittetechnologie zur Verfügung. In der Langen Nacht der Forschung werden Methode und laufende Projekte anhand von anschaulichen Beispielen erklärt.

Das Projekt Austrian Barcode of Life (ABOL) ist eine Initiative zur genetischen Typisierung der Tiere, Pflanzen und Pilze Österreichs. Es erfasst die Artenvielfalt in Österreich.
Fundierte Artenkenntnis ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für sämtliche Bemühungen zum Erhalt der Biodiversität. Meist beruht die Bestimmung von Pflanzen- und Tierarten auf äußeren, morphologischen Merkmalen. Manche Arten können jedoch nur sehr schwer bestimmt werden, ohne bestimmte Entwicklungsstadien zu kennen oder durch Untersuchung innerer Organe den Organismus selbst zu zerstören. ABOL dagegen arbeitet ausschließlich mit Genmaterial.

Zentrales Element von ABOL ist das DNA-Barcoding, eine standardisierte Methode zur Artbestimmung mittels bestimmter DNA-Sequenzen. Diese Methode funktioniert auch anhand von Geweberesten und DNA-Spuren. ABOL hat in den letzten drei Jahren ein österreichweites Netzwerk aufgebaut, unzählige Daten erfasst, eine öffentlich zugängliche Datenbank aufgebaut und Experten ausgebildet. Auf dieser Grundlage können Naturschutz, Biodiversitätsforschung und viele Anwendungen weiterentwickelt werden.


Citizen Science Marktplatz
„Mitdenken – Mitreden – Mitforschen: Mach mit bei wissenschaftlichen Projekten!" Spannende Forschungsprojekte mit Bürger/innenbeteiligung laden alle Interessierten ein, als Citizen Scientists die vielfältige Forschungslandschaft mitzugestalten.

Der Citizen Science Marktplatz bietet an 13 Stationen zum Mitmachen die Möglichkeit, mehr über Forschungsprojekte namhafter Institutionen zu erfahren, bei denen Besucherinnen und Besucher als Citizen Scientists aktiv werden können.

Das NHM Wien ist mit acht ganz unterschiedlichen Citizen Science-Projekten vertreten. Außerdem laden die Universität Wien, die BOKU Wien, MedUni Wien, VetMed Wien, GLOBAL 2000, BirdLife Österreich, die Österreichische Mykologische Gesellschaft, die AGES, die Plattform Österreich forscht, das Zentrum für Citizen Science und die ÖAW zum Mitforschen ein.


Science Café - wenn Kaffeehausatmosphäre auf spannende Forschung trifft
Das Citizen Science Café bietet die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre in die Welt von Forscherinnen und Forschern einzutauchen und mehr über deren Alltag zu erfahren.
Es stellt eine ideale Plattform für offene, entspannte und informelle Kommunikation zwischen Besucherinnen und Besuchern, Forscherinnen und Forschern dar. In kleinen Gruppen werden Forschungsthemen diskutiert und Meinungen ausgetauscht, können Fragen gestellt und Erfahrungen geteilt werden. Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Gespräch – mit dem Ziel, neugierig auf Wissenschaft und Forschung zu machen, Hemmschwellen abzubauen und die Menschen hinter Forschungsprojekten sichtbar zu machen. 
 
Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren haben im Citizen Science Café die Möglichkeit, sich in lockerer Kaffeehaus-Atmosphäre mit 15 Forschenden zu unterhalten und mehr über Berufsmöglichkeiten in den Naturwissenschaften zu erfahren. Das Café läuft unter dem Label von HYPATIA, einem EU-Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, vor allem Mädchen für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu begeistern.

Der Citizen Science-Schwerpunkt wird vom Naturhistorischen Museum Wien gemeinsam mit der Plattform Österreich forscht, dem Science Center Netzwerk und dem Zentrum für Citizen Science organisiert.


Die KUNST des MAGNETISMUS – Temporäre Ornamente
Kunst- & Wissenschafts-Intervention von Bogomir Doringer, Bernd Oppl, Tarron Ruiz-Avila, Milan Mladenovic & Renate Quehenberger
Wissenschaftliche Betreuung: Dr. Sofia Kantorovich (Uni Wien, Computational Physics Gruppe, Dipolar Soft Matter)
Unterstütztung: WissKomm, The Art of Magnetism (FWF) und ETN COLLDENSE


Ferrofluide sind Flüssigkeiten, die auf magnetische Felder reagieren, ohne sich zu verfestigen. Eine ölhaltige Flüssigkeit wird jeweils mit wenigen Nanometer großen, magnetischen Partikeln aus Eisen, Magnetit oder Kobalt vermischt. Die Intervention weist auf die mit dem Phänomen Magnetismus in Zusammenhang stehenden Exponate in der Mineraliensammlung des NHM Wien hin.
 

Temporäre Ornamente ist eine fünfteilige Intervention, ein Zusammenspiel von Kunst & Wissenschaft.
Dabei zeigen Künstler/innen in Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Forschungsgruppe von Dr. Sofia Kantorovich Ferrofluid-Objekte und Ferrofluid-Filme. Ziel ist, die immer schon magische Wirkung der magnetischen Kräfte in bizarren Formen auf vielfache Weise lebendig werden lassen.   

1. Video Substanzaufnahme der Künstler Bogomir Doringer und Bernd Oppl: 
Die im Filmset eines Architekturmodells mit Makro-Objektiven gefilmten Transformationen der Ferrofluid-Flüssigkeit lassen eine surrealistische Szenerie entstehen. Das zu bizarren Formen gerinnende Material spielt dabei die Hauptrolle.
 
2. 2D-Animationsfilm Dipolar Soft Matter (Video von LOOP-Barcelona), der die komplexen wissenschaftlichen Themen der Forschungsgruppe Kantorovich auf einfache Weise erklärt.
 
3. In einem weiteren Teil der künstlerischen Intervention widmete sich Bogomir Doringer gemeinsam mit dem australischen Künstler Tarron Ruiz-Avila der Kreation von Ferrofluid-Objekten: Die flüssige Eigenschaft des Ferrofluids lässt normalerweise nur temporäre Stabilität zu. Hier wird sie mittels Magneten zu komplexen Kompositionen gestaltet; diese werden dann mit Expoxy-Harz aufwendig präpariert und zu transparenten „Kunststeinen“ eingefroren. Das Ergebnis sind 3-dimensionale Ornamente, die den Mineralien in der Sammlung des NHM Wien gleichen.
 
4. Der Medienkünstler Milan Mladenovich und die künstlerische Forscherin Renate Quehenberger gestalten das Ferrofluid für die Besucher/innen als visuelles Erlebnis:
In einem mit Salzwasser gefüllten Display wird das Ferrofluid mittels elektronischer Magneten per Computer in Bewegung versetzt. Dadurch entstehen komplexe Strukturen und dynamische Muster in unterschiedlichen Symmetrien, die jenen von Quasikristallen nachempfunden sind.


Blick ins Weltall
Die Mobile Sternwarte der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie steht vor dem Naturhistorischen Museum Wien für einen Blick ins Weltall bereit!





 
  
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